Rezension

Grossartiger Auftakt

Töchter des Mondes, Band 01 - Jessica Spotswood

Töchter des Mondes - Cate
von Jessica Spotswood

Bewertet mit 5 Sternen

Ein zauberhaftes Debüt und ein grossartiger Auftakt einer Trilogie. Schon jetzt wartet der zweite Teil in meinem Bücherregal und am liebsten würde ich sofort weiterlesen, wie es mit den drei Schwestern weitergeht.

Die Cover sind einfach herrlich schön. Dunkel und mysteriös, mit wunderbaren Mädchen- und Blumenmotiv und dieser verschnörkelten Schrift, die ich persönlich sehr mag. Auch das Buch ohne Schutzumschlag ist es sehr liebevoll gestaltet. Der Schreibstil ist mitreissend mit einer guten Mischung aus Beschreibung und Dialogen. Dabei wird die Geschichte aus Cate's Sicht erzählt. Denn sie ist die älteste der Schwestern und die erste, die aus dem Tagebuch ihrer Mutter von der Prophezeiung erfährt. Die Beziehungen zwischen den Figuren sind sehr liebevoll gezeichnet; die Schwesternliebe wie auch die Rivalitäten zwischen Geschwister, unauffällige und auffällige Nachbaren, Finn und ein gewisser Paul. Aber ich möchte nichts verraten...

Neben dem magischen Geheimnis entfaltet sich eine wundervolle Liebesgeschichte, in die man herrlich versinken kann. Irgendwie kitschig und doch nicht aufgesetzt wirkt das Geturtel der Frischverliebten, obwohl es zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt passiert. Auch neue Freunde und Feinde sind mit Liebe zum Detail gezeichnet und sehr authentisch. 

Auch wenn der Aufbau der Geschichte anfangs etwas langsam scheint, erblüht die Geschichte später in den buntesten Farben. Die versteckte Liebe im Rosengarten, die schwarzen Vorahnungen, der grüne Neid von Nebenfiguren, die pinken Cupcakes und sonnengelben Kleider der Teegesellschaft, etc. Die Atmosphäre lädt dazu ein, in dem Roman zu versinken und immer weiter noch ein Kapitel und noch ein Kapitel und noch ein...zu lesen. Für Liebhaber von Hexengeschichten und Fans von Romanen, die Anfang 20. Jahrhundert spielen inklusive pompösen Kleidern, Klatschmäulern, oberer Mächte, die alle möglichen und unmöglichen Regeln der Gesellschaft aufstellen und kontrollieren, verbotene Freunde, weitläufige Herrenanwesen mit gepflegten Gärten. Die Autorin schafft es, dass ich die Rosen riechen und die Äpfel schmecken konnte, ich fühlte mit Cate mit und vergass dabei meine Realität. Genau wie es ein guter Schmöcker eben können muss.

Das Ende ist sogleich der Auftakt für den zweiten Teil. Ich würde es weniger als Cliffhanger bezeichnen, den ich empfand es so, dass die erste Geschichte abgeschlossen ist bis zu diesem Punkt und danach ein neues Abenteuer auf die Schwestern und die Leser zukommen wird. Allerdings fühlte es sich möglicherweise nicht so schmerzhaft an, weil ich den Folgeband schon besitze und sicherlich auch bald verschlingen werde. Denn die Geschichte lässt am Ende viele Fragen offen oder beantwortet einige Fragen so, dass es zwar beantwortet wurde, aber man die nahenden Konsequenzen daraus schon spüren kann. Die Spannung steigt also am Schluss nochmals deutlich.

Ein magisches Buch mit magischen Schwestern und einer magischen Feder von einer tollen Autorin geführt.

5/5 Sterne