Rezension

Große Enttäuschung

All of Me - K. L. Kreig

All of Me
von K. L. Kreig

Bewertet mit 1 Sternen

Oberflächliche Handlung und viele Klischees! Hier dreht sich alles nur um Sex...

"All of Me" von K.L. Kreig ist ein Buch, bei welchem mir von vornherein klar war, dass es sich bei der Geschichte nicht um einen rosaroten New Adult-Roman handelt. Dennoch hätte ich niemals mit solchen abwertenden und dämlichen Charakteren gerechnet.

Das Cover ist schlicht und meiner Meinung nach nicht wirklich ansprechend. Es sagt gar nichts über das Buch aus, weshalb man sich von dem Cover nicht täuschen lassen sollte. Der Schreibstil der Autorin war ganz okay. Jetzt im Nachhinein kann ich nicht sagen, ob mich dieser angesprochen hat oder nicht. Was ich aber noch gut in Erinnerung habe, ist, dass die Autorin viele Szenen irgendwie doppelt geschrieben hat und immer den gleichen Wortlaut verwendet hat.

Die Charaktere haben mich leider unglaublich sehr genervt. Nicht nur einmal musste ich meine Augen verdrehen. Protagonistin Willow ist für mich nicht greifbar geworden. Manchmal hatte sie widersprüchliche Charakterzüge. Sie hat sich oft beeinflussen lassen und ihre Prinzipien schnell vergessen. Ihr Love Interest Shaw hingegen hat sich wie der größte Neandertaler auf der Welt verhalten. Ihm hätte ich gerne links und rechts Mal eine geklatscht. Was er alles negatives über Frauen gesagt hat, hat ihn ganz und gar nicht in meinen Augen attraktiv wirken lassen. Eher im Gegenteil. Ich konnte ihn überhaupt nicht ausstehen. Vor allem in Momenten, als er Willow besitzen wollte und sie zu Dingen gedrängt hat, die Willow eigentlich gar nicht wollte...

Eine Handlung ist im Prinzip nicht vorhanden gewesen. Aller fünf Seiten haben die Charaktere Sex, wollen Sex oder reden über Sex. Shaw spricht gefühlt nur von seiner Erektion oder davon Willow zu besitzen. Ich vermute nach Beenden des Buches, dass er keine anderen Gedanken hatte. Die Kapitel aus seiner Sicht waren dementsprechend für mich eine Qual. Inwiefern Shaw einen angesehenen und erfolgreichen Geschäftsmann darstellen soll, ist mir schleierhaft. Das Buch beinhaltet wenige Plottwists, die aber relativ vorhersehbar waren. Es gibt ein wenig Potential für eine sinnvolle Handlung, welche von der Autorin noch mehr hätte ausgeschöpft werden können. Vielleicht hätte mich das Buch dann etwas mehr begeistern können. An Teil zwei habe ich überhaupt kein Interesse. Ich persönlich kann mir gar nicht vorstellen, was da noch geschehen soll. Der Cliffhanger am Ende des Buches konnte mich aus diesem Grund nicht neugierig machen.

Das Buch hätte ich am liebsten schon nach 50 Seiten abgebrochen. Lediglich die Hoffnung, dass die Charaktere über sich hinauswachsen, hat mich weiterlesen lassen. Auch die vielen guten Bewertungen und Rezensionen zu dem Buch haben mich verwundert. Ich wollte unbedingt herausfinden, weshalb das Buch von vielen so gemocht wird. Letztendlich konnte ich es nicht herausfinden und hätte einfach auf mein Bauchgefühl vertrauen sollen.

"All of Me" ist in meinen Augen nicht lesenswert. Lesen sollte man es nur, wenn man ein Buch mit unspektakulären Charakteren und oberflächlicher Handlung sucht.