Rezension

Gut konstruierter Kriminalroman

Der Zorn der Kommissarin - Sabine Trinkaus

Der Zorn der Kommissarin
von Sabine Trinkaus

Als die Ermittlerin Ruth Veritzky und ihr junger Kollege Brodtmann zu einem Selbstmord gerufen werden, sieht erst einmal alles danach aus, dass sich Staranwalt Brandmeyer selbst getötet hat und der Fall schnell vom Tisch ist. Seine labile Witwe ist zwar anderer Meinung, aber es scheint nur noch Routine, bis der Vorgang abgeschlossen werden kann.

Dann passieren andere – scheinbar grundlose Selbstmorde.

Gibt es einen Zusammenhang?

 

Die Protagonisten:

Die Kommissarin Ruth hasst Tatorte und ein Stück weit sich selbst. Während sie mit ihrer Midlife Crisis kämpft, hat ihr Kollege gerade eine Familie gegründet, aber einen glücklichen Eindruck macht auch er nicht. Ich konnte mit den Figuren nicht warm werden. Zu bemüht erschien mir die Zeichnung der Figuren, trotzdem bleiben die Charaktere flach und wecken in mir einfach kein lebendiges Bild. Schade.

 

Die Handlung:

Anfangs muss man sich auf viele verschiedene Handlungsstränge enlassen. Der erfahrene Krimifreund weiß natürlich, dass irgendwann später der Zusammenhang aufgeklärt wird. Und das macht einen Großteil der sich langsam aufbauenden Spannung aus. Der Leser wird belohnt! Eine intelligente, gut durchdachte ( wenn auch sehr konstruierte ) Geschichte tut sich auf, die man sich verfilmt durchaus als einen der besseren TV-Krimis vorstellen kann.

Für den Leser ist es ganz zu Beginn des Buches nicht leicht, sich über 10 verschiedene Personen, deren Namen und Tätigkeiten zu merken und sie nicht zu verwechseln, aber das ändert sich schnell.

 

Sicherlich ein Kriminalroman, den man aufmerksam lesen muss und dessen Schreibstil intelligent und wortgewandt ist, nicht einfach zu lesen – aber wer nach dem ersten Drittel alle beteiligten Personen kennengelernt hat, wird für seine Durchhaltevermögen belohnt.

 

Das Ende ist hochspannend, überraschend, anders.