Rezension

Gute Idee, aber…

Die Fährte des Wolfes - Mons Kallentoft, Markus Lutteman

Die Fährte des Wolfes
von Mons Kallentoft Markus Lutteman

Bewertet mit 2.5 Sternen

»Im Konferenzraum ist die Kerntruppe versammelt … Alle sitzen auf ihren Stammplätzen, aber Zack hat das Gefühl, als schauten sie ihn merkwürdig an. Als wüssten sie, was er letzte Nacht getan hat.«

Die Idee dieses Thrillers hatte mich neugierig gemacht: Ein junger Sonderermittler mit dunkler Seite auf der Jagd nach dem Mörder mehrerer brutal hingerichteter thailändischer Frauen. Klingt doch spannend, oder?

 

Streckenweise war es das auch. Der Typ Ermittler, den Zack Herry verkörpert, ist zwar stereotyp, aber durchaus reizvoll. Während dieser Typus sonst meist ein Alkoholproblem hat, weil er den Verlust von Ehefrau oder Kind nicht verarbeiten kann, sind es bei Zack harte Drogen und die tote Mutter.

Nächtliche Partyexzesse und der beste Freund ist gleichzeitig der Dealer – da sind Konflikte mit dem Polizei-Berufsalltag vorprogrammiert. Trotzdem ist Zack der Top-Ermittler im Team. Inwieweit das realistisch ist, darüber kann man schon spekulieren.

 

Aber zunächst einmal zum Fall. Vier ermordete thailändische Frauen werden in einem Massagesalon aufgefunden, die Tat wirkt wie eine brutal inszenierte Hinrichtung. Wer steckt dahinter? Ein Frauenhasser? Ein Rassist? Oder liegt ein Fall von Bandenkriminalität vor? Die Ermittler haben gerade die Arbeit aufgenommen, da folgt schon die nächste blutige Tat…

 

Empfindlich darf man bei diesem Buch nicht sein, die geschilderten Grausamkeiten sind sehr heftig und lassen teilweise die Frage aufkommen, welches menschliche Gehirn sich so etwas einfallen lässt. Wer also sensibel ist, sollte die Finger von diesem Buch lassen!

 

Freunde von Logik und Realismus (so wie ich) dürften beim Lesen ebenfalls das ein oder andere Problem haben. Ich habe schnell gemerkt, dass der Schwerpunkt hier nicht auf Schlüssigkeit, sondern auf Action gelegt wird. Kann man machen, finden sicher auch viele gut so, aber an einigen Stellen killte der fehlende Realismus bei mir völlig die Spannung. Auch der wohl geplant hochspannende Showdown ging so für mich daneben.

 

In der Summe lande ich bei 2,5 Sternen. Ich werde der Reihe noch eine Chance mit dem 2. Band geben. Das liegt in erster Linie daran, dass ein paar Fragen zu Zack und seinem Umfeld noch offen sind und ich auf Antworten hoffe. Falls die Formel aber erneut „Viel Action, viel Blut, kaum Logik, kaum Realitätsbezug“ lautet, gibt es keinen dritten Versuch.

 

Fazit: Viel Action, Blut und Grausamkeiten. Dafür fehlen leider Logik und Realitätsbezug.