Rezension

Gute Idee, in der Ausführung mit Luft nach oben

Die Poesie des Tötens - Andrea Fehringer, Thomas Köpf

Die Poesie des Tötens
von Andrea Fehringer Thomas Köpf

Bewertet mit 3 Sternen

Eine tolle Idee, phasenweise spannend umgesetzt, hat aber noch Luft nach oben

Max und Livia West führen ein sehr gutes Leben in Wien. Beide erfolgreich in ihrem Beruf, Max als Ghostwriter, Livia als Psychologin. Sie haben eine reizende kleine Tochter namens Ella und einen Freundeskreis, der sich jeden Freitag in ihrem Haus trifft. Idylle pur, bis eines Tages ein Mann vor der Tür steht, der Max bittet, für ihn seine Lebensgeschichte aufzuschreiben.
Er stellt sich als Christopher Kleist vor und fordert Max auf in sieben Wochen einen Bestseller aus seinem Leben und den Morden, die er begeht für ihn zu schreiben. Schnell wird klar, dass es sich bei Christopher um einen Psychopathen handelt, der als Druckmittel Ella entführt hat und sich nun im Haus der Wests einnistet.
Eine schier unerträgliche Situation für Max und Livia, die an Grausamkeit kaum zu überbieten ist.

Die Idee zu dieser Geschichte (angeregt durch eine wahre Begebenheit) fand ich ganz besonders spannend. Das absolut minimalistische Cover mit der blutigen Hand genial.
Der Roman wechselt zwischen der eigentlichen Geschichte und dem Thriller, den Max nach den Erzählungen von Christopher schreibt. Dieser Teil ist in Schreibmaschinenschrift geschrieben. Das sorgt für eine übersichtliche Struktur.
Die sogenannten "Betriebsanleitungen eines Serienkillers" wirkten anfangs ausgesprochen verstörend, mit der Zeit aber durch den ständig selben Ablauf (Anleitungen eben) eher ermüdend.
Das Ende erschien mir unrealistisch und etwas zu sehr heile Welt. Auch störte mich, dass die Hauptdarsteller so gar keine Entwicklung machten. Es war kein Lernprozess erkennbar. Der kurze beängstigende Epilog lässt eine Fortsetzung erwarten.

Fazit:
Eine tolle Idee, phasenweise spannend umgesetzt, aus der man aber sicherlich noch mehr hätte machen können.