Rezension

Gute Idee, schlecht ausgeführt.

Der letzte Schattenschnitzer - Christian von Aster

Der letzte Schattenschnitzer
von Christian von Aster

Soviel vorweg: Ich habe es nicht geschafft dieses Buch komplett zu lesen. Ich bin kein großer Fan von Fantasy, aber ich mag es wenn alltäglichen Dingen Magie eingehaucht wird. In diesem Roman sind unsere Schatten mehr als nur das vom Licht erschaffene Abbild unserer selbst. Sie können Denken und beinhalten das Wissen tausender Jahre. Außerdem gibt es Menschen, die die Schatten beherrschen und kontrollieren können. Doch dieses Talent ist in unserer Zeit äußerst selten geworden. Jonas Mandelbrodt ist seit Hunderten von Jahren der erste Mensch, der die Gabe der Schattenmagie hat und von seinem eigenen Schatten in ihr unterrichtet wird. Soweit, so gut.

Leider kommt die Geschichte nicht richtig ins Rollen. Wer ist hier eigentlich der Protagonist? Jonas? Sein Schatten? Die Mitglieder des ominösen Rates? Keine der Figuren hat genug Tiefe um diese Rolle einnehmen zu können. Nach der Hälfte der knapp 300 Seiten war mir keine einzige der Figuren auch nur annähernd sympathisch und dass so spät in der Entwicklung der Geschichte immer noch neue und vermeintlich wichtige Charaktere eingeführt werden macht das ganze nicht einfacher.

Nach 200 Seiten hab ich aufgegeben. Hundert Seiten vor Schluss sollte doch zumindest ein Spannungsbogen erkennbar sein. Zu viele Charaktere, zu viele Mysterien und nicht zuletzt zu viele Rechtschreib- bzw. Druckfehler. Autor und Lektor hätten gut daran getan sich noch ein paar Mal zusammen zu setzen um an Plot und Rechtschreibung zu tüfteln.

Schade, denn die Idee hat mir, wie gesagt, gefallen. Und der Anfang war vielversprechend. Gut gelungen sind auch die Passagen aus dem fiktiven Alchima Umbarum John Dees. Leider ist die eigentliche Handlung dann doch etwas zu konfus ausgefallen und wenn dann auch noch ein Engel auftaucht, dann ist mir persönlich das alles etwas zu durcheinander.

 

Trotz allem handelt es sich bei diesem Roman sicherlich nicht im Schrott. Der Autor hat Talent zum Schreiben. Er hätte sich nur etwas mehr Gedanken um die Struktur seiner Geschichte machen sollen und seinen Figuren könnten ein wenig lebendiger sein.

Fazit: Leichte Unterhaltung für Fantasy-Fans.