Rezension

Ein Kunstwerk – mystisch – anders

Der letzte Schattenschnitzer - Christian von Aster

Der letzte Schattenschnitzer
von Christian von Aster

Bewertet mit 2.5 Sternen

Der letzte Schattenschnitzer ist ein wirklichaußergewöhnliches Buch: Unsere Schatten haben ein Eigenleben und durch eine ArtMagie kann man mit ihnen kommunizieren und etwas erschaffen. Die alte Schuledieser Magie nennt man die Schattenschnitzer, doch diese Zunft wurde dereinstvernichtet, da sie in manchen Augen falsche Ziele setzte. Doch einer schworRache und brachte Dinge ins Rollen, die das Ende der Welt, wie wir sie kennen,mit sich bringen würde, denn dann würden die Schatten sich Erheben und dieHerrschaft an sich reißen. Dieser eine ist Jonathan Ripley, doch er konntegerade noch vom Rat aufgehalten werden. Dies ist nun Jahre her – doch seltsameDinge tun sich im Reich der Schatten: Einer hat sich auserkoren seinem Menschendie Kunst der Schattenmagie beizubringen und ein Mädchen ohne Schatten wirdgeboren.
Das alles klingt wirklich interessant und vielschichtig. Durchdie Rahmenhandlung führt der Schatten des Jungen. Darüber hinaus gibt es noch alsEinschübe Auszüge aus der „ALCHIMIA UMBARUM von John Dee“ und einer weiterenErzählperspektive. Diese drei unterscheiden sich auch durch eine andereSchriftart. Solcherlei optische Gestaltung finde ich persönlich sehr gut. Auchsonst ist das Layout ein Highlight. Die Handlung und den Schreibstil kann icheigentlich nur mit den Worten: „Dieses Buch ist ein Gesamtkunstwerk.“ zusammenfassen.Der Schreibstil an sich ist nicht außergewöhnlich, doch im Zusammenspiel mitder Handlung und dem Spannungsbogen ergibt sich daraus ein sehr kunstvollesBuch. Doch gerade die Kunst ist Geschmackssache und meinen Geschmack hat vonAster mit seinem Buch leider nicht getroffen. Für mich ist es zu künstlich, zubizarr und zu eigenartig. Im Gegensatz zu vielen Büchern, die ich mag, istdieses hier sehr nüchtern und berichtend geschrieben und der Funke ist bei mirdaher nicht übergesprungen. Ich habe mich sogar des öfteren dabei erwischt, wieich sehr unkonzentriert und gar lustlos gelesen habe – denn auch wirklichspannend ist das Buch nicht. Da auch die Hauptperson Jonas Mandelbrodt sich niesicher war, was vor sich geht und wie es weitergehen könnte, habe ich auch niedas Gefühl gehabt, die Handlung wirklich zu durchdringen.

Fazit: Das Buch ist ein Kunstwerk – keine Frage – doch meinenGeschmack hat es leider nicht getroffen. Dennoch wird es sicher genügend Leserfinden, die diesem überaus eigenartigen Schmöker viel abgewinnen können.