Rezension

Fürchte deinen Schatten!

Der letzte Schattenschnitzer - Christian von Aster

Der letzte Schattenschnitzer
von Christian von Aster

Bewertet mit 4 Sternen

Hast du schon einmal über deinen Schatten nachgedacht? Was wäre, wenn er fehlt? Was wäre, wenn du ihn abstreifen könntest? Was wäre, wenn er die dunkle Gedanken einflüstern würde? Und was wäre, wenn dein Schatten, dein einziger Freund ist?

Es ist der kleine Jonas, der diese Erfahrung machen uns. Ein bisschen aus der Welt entrückt, ist es sein Schatten, der im erklärt warum.

An einem anderen Ort: Ein kleines Mädchen wird geboren und hat keinen Schatten. Kann es so was geben?

Jonas lernt schnell die Schatten seiner Stofftiere zu tauschen und möchte auch den Pflanzen in seinem Garten helfen. Doch plötzlich geht ein Ruck durch die Welt, dunkle Schatten tauchen in diesem Garten auf und bringen nicht nur Jonas in Gefahr'..

Lange habe ich mir überlegt, was ich zu diesem Buch sagen soll. EIns steht fest: Es hat mich fasziniert. Schnell wird klar, dass die Erzählperspektiven wechseln. Da haben wir einmal den Schatten von Jonas, der uns erzählt, wie sein Herr, sein Herr wurde und vieles mehr.

Die andere Perspektive ist die, aus der wir erfahren, wie es für Jonas ist mit einem Schatten wie diesen zu lernen und sich auch etwas abgegrenzt zu fühlen. Aber auch große dunkle Schatten treffen wir, unten in einer schwarzen Hölle, die nie ein Mensch erreichen kann.

Das ist die Ausgangssituation und der Leser springt durch die Jahre hindurch, sieht Jonas wachsen und spürt die aufkommende Gefahr. Immer wieder ergeben sich Fragen, die lange bestehen bleiben, keine Antwort in Sicht. Doch dann erhalten wir einen Einblick in ein Buch der Schatten, in das große sagenumwobene Buch und bekommen einen Einblick in die Schattenschnitzer-Magie. Kurz sind diese Einschübe und manchmal hatte ich danach wieder neue Fragen.

Dieses Wechselspiel der Perspektiven und auch das Lehrbuch machen das Buch einzigartig und manchmal auch etwas verschroben. Es macht den Leser sensibel für seinen Schatten. Ich habe mich noch nie so sehr mit dem Schatten meiner Hand beschäftigt.Und die Frage, ob er sich gegen mich wenden kann, ist immer noch präsent

Letztendlich ist es eine: Gut gegen Böse-, Hell gegen Dunkel- Fehde, der wir beiwohnen dürfen. Aber sie ist originell, verwoben, manchmal eine harte Nuss, aber auch gruselig. Ein wichtiger Punkt, der das Buch auch noch sympathisch macht: Es ist ein Einzelwerk, da kommt nichts mehr. Christian von Aster ist fertig, in einem Buch. Danke.