Rezension

Gute Unterhaltung mit wenigen Schwächen

Der dunkle Schwarm 2 - Der stille Planet -

Der dunkle Schwarm 2 - Der stille Planet
von Marie Grasshoff

Nach dem Sturz des Syndikates steht die Welt Kopf und scheint noch kaputter als jemals zuvor. Die Menschen gehen auf die Straßen und Demonstrationen stehen auf der Tagesordnung. Während Atlas noch versucht die Ereignisse der letzten Wochen zu verarbeiten, scheint auch ihr ADIC Fehlfunktionen aufzuweisen, die es ihr immer schwerer machen sich in andere Menschen zu hacken. Als dann auch noch Bennie Haloren einen Mord gesteht, den er gar nicht begangen haben kann, geraten die Ereignisse vollends außer Kontrolle. Um ihn zu retten, muss Atlas sich mit Wirtschaftsbossen und Politikern rumschlagen und nicht zuletzt mit ihrer eigenen Vergangenheit.

Als erstes muss ich sagen, dass mir das Cover für sich gesehen gut gefällt. Schade finde ich jedoch, dass im Vergleich zum ersten Band der Reihe scheinbar nur die Farbe gewechselt wurde. Andere Unterschiede zum ersten Band sind mir bisher nicht aufgefallen, was ich ziemlich unkreativ finde. Vor allem da Marie Graßhoff für mich eindeutig eine Königin der Covergestaltung ist.

Aber nun zum Inhalt des Buches. Der zweite Band um die Hackerin Atlas beginnt nur wenige Wochen nach Ende des ersten Teils, bildet also einen nahtlosen Übergang. Nachdem ich mit dem Ende des ersten Bandes nicht vollends zufrieden war, war ich gespannt, wie die Geschichte von Atlas und Noah weitergehen wird. Noah ist weiterhin ein liebenswerter Charakter, der sich trotz aller Ereignisse und trotz des neuen Körpers nicht wirklich verändert hat. Mir fehlte eine Entwicklung seiner Persönlichkeit, nachdem er zuletzt einiges durchmachen musste. Atlas Fähigkeiten sind nach dem übermäßigen Einsatz ihres ADICs stark an ihre Grenzen gestoßen, was sie dazu zwingt ohne ihre Fähigkeiten als Hackerin zu arbeiten. Hierdurch kommt eine ganz neue Seite an ihr zum Vorschein, auch wenn mir die Suche in den Erinnerungen Anderer immer gut gefallen hat. Besonders mochte ich auch Lora, die deutlich mehr als im ersten Teil in die Geschichte integriert wird.

Die Handlung selbst war wieder sehr spannend und zeigte einige interessante Wendungen. Als Kritik muss ich jedoch anmerken, dass mir viele schwierige Probleme zu unkompliziert gelöst wurden. Zum Beispiel Atlas Probleme mit ihrem ADIC scheinen zunächst unmöglich zu beheben zu sein, werden aber letztlich in ca. 10 Seiten beseitigt.

Insgesamt konnte mich auch der zweite Teil der Reihe gut unterhalten und besticht mit Spannung und rasanter Handlung. Die Charakterentwicklung und Story konnten mich jedoch nicht immer überzeugen.