Rezension

Gutes Buch - schlechte Uebersetzung

Portal
von Imogen Rose

Ich gehöre wohl zu den Leuten, die dieses Buch mit gemischten Gefühlen beendet haben. 
Der Zeitreisesprung, den Arizona erlebt, ist gigantisch. Sie kommt von einem Arizona Stevens Leben, wo sie Eishockey-Spielerin ist in ein Leben von Arizona Darley, die blonde Haare hat und Cheerleaderin ist; einfach komplett anders ist als sie. Die beiden Charaktere unterscheiden sich wirklich sehr. Während die eine süß und sehr viel auf ihr äußeres hält, ist der anderen komplett egal wie sie aussieht und auch öfters aggressiv. 

„Ich wusste nicht was ich von all dem halten sollte. Es war, als wäre ich in eine alternative Realität versetzt worden, in der alle um mich herum dieselben waren, nur ich nicht.“ 
(Ebook- Position: 337)

Ich hatte zu dem Zeitpunkt einen richtigen Respekt vor Arizona, da ich sicher nicht so ruhig geblieben wäre, wäre ich in eine alternative Realität versetzt worden.
Wie ihr es euch denken könnt, fehlt der Geschichte durchaus keine Spannung. Ich wollte unbedingt wissen wie Arizona dort gelandet ist wo sie gelandet ist, auch wenn die Antwort schon im Titel steht: durch ein Portal. Trotzdem war ich gefesselt von der Story und hatte das Buch dementsprechend auch sehr schnell gelesen.
Arizona fängt dann im Laufe der Geschichte an, Puzzleteile zusammenzusetzen und kommt der Antwort gefährlich nahe, und das natürlich nicht ohne eine gute Freundin von ihr, Ariele. Dieser ist nämlich das gleiche passiert und somit sitzen beide im selben Boot.
Dann kommt außerdem noch Kellan ins Spiel, der sich in Arizona verliebt. Die Geschichte der beiden hat durchaus etwas für sich und ist an manchen Stellen sehr süß und herzerwärmend.

„ Dann legte er seine Hand auf meine Schulter und zog mich sanft näher, bis ich seinen Atem auf meinem Gesicht spürte. Er strich mit den Daumen über meine Lippen, öffnete sie leicht. Er hielt inne und sah mir fest in die Augen. Ich schloss sie, und seine Lippen fanden meine.“ 
(E-Book Position: 1583)

Verschiedene Sachen an dem Buch haben mir jedoch auch nicht gefallen. So sind zum Beispiel viele Dinge mit den Haaren herbeigezogen, ein Beispiel wäre da ein zweiter Typ, der auf einmal in Arizona verliebt ist und ihr hinterherläuft… Desweiteren wird die Lösung zu dem Rätsel von den Zeitreisen immer wieder nach hinter verlegt, und nach und nach fing das an mich zu nerven, immer wieder auf später vertröstet zu werden. Ich kann mir denken, dass das wegen der Spannung gemacht wurde, hier war es jedoch so offensichtlich und schlecht gemacht, dass es wirklich gestört hat.

Der Schreibstil ist eigentlich sehr flüssig, obwohl mich die deutsche Übersetzung immer wieder gestört hat. Man merkt doch sehr, dass es sich nur um eine Übersetzung handelt. Teilweise sind die Sätze abgehackt und in keinem sehr guten deutsch verfasst. Ich glaube, dieses Buch wäre definitiv besser auf Englisch…
Im gesamten haben mir die Charaktere sehr gut gefallen. Arizona war mir von Anfang an sympathisch und ich habe mit ihr mit gefiebert bis zum Schluss. Die Autorin hat es geschafft, sehr plastische und gut beschriebene Protagonisten zu erschaffen, die durchweg nachvollziehbar waren, auch wenn mir die Ideen von manchen, wie z.B. Arizonas Mutter nicht so wirklich zugesagt haben.
Fazit:

Ein durchaus durchwachsener und spannender Roman, der mir trotz Schwächen gut gefallen hat. Ich werde mir auf jeden Fall den 2. Teil zulegen, höchstwahrscheinlich aber auf Englisch, sollte die Qualität der Übersetzung die gleiche sein wie beim diesem Band. Ich empfehle dieses Buch allen Fans von Zeitreisen, die Lust auf einen kurzweiligen Jugend-Roman für zwischendurch haben.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten.