Rezension

Gutes Krimidebüt

Lagerraum 113 -

Lagerraum 113
von Liv Sievers

Bewertet mit 4 Sternen

Flüssiger und bildhafter Schreibstil. Tolle Protagonistin.

Mit "Lagerraum 113" legt Liv Sievers ihren ersten Kriminalroman vor. Das Debüt ist gelungen. Ein spannender Fall. Tolle Protagonisten. Dazu noch ein flüssiger Schreibstil. Relativ kurze Kapitel. Perspektivwechsel. Alles zusammen sorgt dafür, dass sich dieser Krimi einfach gut lesen lässt.

Der Fall: In einem Lagerraum wird eine Leiche gefunden. Allerdings handelt es sich um eine Attrappe. Die Ermittler finden heraus, dass hier ein älteres Tatortszenario nachgestellt wurde. Der verurteilte Mörder sitzt hinter Gittern. Aber wurde vielleicht der Falsche verurteilt? Es folgt jedenfalls ein weiteres gestelltes Mordszenario - und dann die echte Leiche.

Die Ermittler: Vanessa Lux tritt in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters. Sie soll ausgerechnet seine alte Abteilung übernehmen. Der alte Fall um den es geht, war auch sein Fall. Dem ehemaligen Partner ihres Vaters schmeckt es gar nicht, dass Vanessa die damaligen Ermittlungsergebnisse anzweifelt. Und mit ihrem Kollegen Falk gerät Vanessa auch ständig aneinander.

Der Krimi beginnt richtig stark. Liv Sievers beschreibt sehr gut. So hatte ich eindrucksvolle Bilder im Kopf. Die Autorin nimmt sich aber auch Zeit für Charakterbeschreibungen. Protagonistin Vanessa Lux ist natürlich besonders intensiv dargestellt. Ich konnte richtig mit ihr fühlen. Aber auch Falk hat mir gut gefallen. Er macht im Krimi die größte Charakterwandlung durch und man sieht wieder, dass man nicht vorschnell über jemanden urteilen sollte. Dirk hingegen wurde mir recht schnell immer unsympathischer. Die Handlung hat auch eine Richtung eingeschlagen, die mich dazu veranlasst hat, ihn in eine bestimmte Ecke zu stellen. Der Mittelteil wurde dadurch etwas langatmig. Alle Indizien haben in eine gewisse Richtung geführt und ich dachte, dass sich da auch nicht mehr viel tut. Der Krimi hat sich zum Ende dann auch teilweise wie erwartet entwickelt. Es gab aber auch noch ein paar überraschende Twists. Und es war nochmal richtig Action drin. 

Fazit: Insgesamt ist „Lagerraum 113“ eher ruhig erzählt. Trotzdem hat die Handlung mich mitgerissen. Der Plot ist spannend – allerdings ist mir mein schneller Verdacht beim Lesen etwas in die Quere gekommen. Dadurch hatte ich zugegebenermaßen einen kleinen Durchhänger beim Lesen. Vor allem haben mich die Charaktere Vanessa Lux und Falk Wolff begeistert. Ich hoffe sehr auf ein Wiedersehen mit den beiden.