Rezension

Harald's Brief

Septembernovelle - Johan Bargum

Septembernovelle
von Johan Bargum

Inhalt

Zwei Männer, die beide mit derselben Frau verheiratet waren, gehen zusammen auf einen Segeltörn, von dem nur einer lebend zurückkehrt. Olof, der zuletzt mit Elin verheiratet war, erzählt einem Kommissar, dass er keinen Grund hatte, seinen ehemaligen Rivalen Harald zu ermorden. Doch es gibt einen Brief von Harald, der die Tatsachen in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Meine Meinung

Manchmal braucht es nicht mehr als 100 Seiten, um eine großartige und fesselnde Geschichte zu schreiben. Dies beweist Johan Bargum mit seinem Buch "Septembernovelle" aufs Vortreffliche und hat mich damit mehr als erstaunt. Denn wie oft ist es doch so, dass Autoren für den Aufbau häufig erst eine detaillierte Einführung vornehmen und die eigentlich Handlung erst nach 100 Seiten so richtig einsetzt. Hier ist es jedoch anders. Ab der ersten Seite ist man mittendrin im Geschehen und sofort gefesselt von der Geschichte.

Das Buch ist in zwei Teile eingeteilt. Im ersten wird Olof von der Polizei aufgesucht, der er über den Verbleib von Harald berichten soll. An einem der letzten Sommertage sind beide zusammen segeln gegangen. Ein Ausflug, von dem Olof alleine zurückkehrt. Vor 20 Jahren hat Olof Haralds Ex-Frau Elin geheiratet, was auf eher ungewöhnliche Art geschehen ist. Seitdem hatten die beiden nur wenig Kontakt und so ist es überraschend, dass es überhaupt zu dem Ausflug gekommen ist.

Im ersten Teil lernen wir Olof kennen, der in einem lakonischen Ton dem Kommissar Auskunft gibt. Erwähnt wird dabei immer wieder ein Brief von Harald, den Olof jedoch erst nach dem Verhör sehen darf.

Der Brief und ein Perspektivenwechsel läutet den zweiten Teil ein. Denn nun erfahren wir von Harald seine Sicht der Dinge und diese erscheint in einem anderen Licht.

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist, dass der Autor recht viel Fachvokabular in seiner Geschichte unterbringt, die man als Nicht-Segler schlecht einordnen kann. Die Begrifflichkeiten haben den Lesefluss ein wenig gestört und teilweise sogar stocken lassen. Auch das viel zu offene Ende finde ich nicht so gelungen. Es endet für meinen Geschmack zu abrupt und lässt mich mit mehr Fragen als Antworten zurück.

Fazit

"Septembernovelle" ist ein stiller, melancholischer Roman über Freundschaft, Liebe und das Segeln. Wenn mir auch das Ende zu offen war, möchte ich dennoch gerne eine Kauf- und Leseempfehlung aussprechen.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 03. September 2014 um 16:37

Man sieht leider nicht, wieviele Punkte vergeben worden sind.