Rezension

Hat mich jetzt nicht so recht überzeugt

Arrowood
von Mick Finlay

Bewertet mit 3 Sternen

Zugegeben, beim Thema Sherlock Holmes ist es ziemlich einfach mich zum Lesen zu bringen. Ich lese schlichtweg einfach alles, was mir irgendwie dazu in die Hände fällt. Jedes noch so abwegige Pastiche - wird Holmes erwähnt bin ich dabei *gg* 

Arrowood ist eines dieser Bücher, die im Holmes Universum spielen wollen und daher war ich neugierig. Ich gebe aber auch zu, meine Erwartungen waren dadurch auch etwas hoch gegriffen.

Den Klappentext habe ich übrigens nur mal schnell im Original überflogen, den Roman dann auf meine Wunschliste gepackt.

 

Der Detektiv sieht Holmes als einen größten Rivalen und hasst ihm im Grunde - vor allem deshalb weil Holmes so berühmt ist und er ihm Vorwirft das seine Methode der Deduktion zu sehr vom Zufall abhängt. Der Roman ist sehr bemüht Lücken in den Original Geschichten von Doyle aufzuzeigen und ein paar sind durchaus eine Überlegung wert, der Fall Irene Adler etwa.

 

Aber ich gebe zu, mir persönlich hat es weniger Spaß gemacht, Arrowoods Komplexe gegenüber Holmes zu folgen. Denn das ist es, was er hauptsächlich tut, während eigentlich sein Kompagnion Barnett und die Erzählstimme des Romans, die meiste Arbeit macht. Er scheint trotzdem ein ganz passabler Detektiv zu sein. Aber so richtig kann ich das ehrlich gesagt nicht einschätzen.

Ich fand gut das er auch ein Privatleben hat (auch wenn ich das eher etwas klischeehaft fand) und ich fand auch interessant das sein Assistent ein Geheimnis vor ihm hat und wie er damit umgeht, um es zu verbergen. Aber ich gebe zu, so recht gepackt hat mich der Roman insgesamt nicht. Er ist irgendwie so stark darauf ausgelegt nur ja ein Anti-Holmes Roman zu sein, das hat mich richtig genervt.

Auch der Kriminalfall hat mir nicht so ganz gefallen, das liegt aber in dem Punkt an meinen eigenen Vorlieben. Da das Ganze ab einem bestimmten Punkt in eine Richtung drängt, die mich thematisch einfach nicht angesprochen hat. Ich habs nicht so mit Regierungsverschwörungen. Ich mag lieber einen schönen Mordfall mit einem interessanten Mörder. Gut in dem Punkt, klingt das Ganze wieder eher nach einem klassischen Sherlock Holmes Fall** denn eben stattdessen Arrowood löst. Hinzu kommt auch, das mir persönlich die Handlung etwas überfrachtet ist. Da kam mir einfach zu viel zusammen.

 

Ich gebe zu, das Ganze hätte keine Sherlock Holmes Verbindungen gebraucht, aber so hat man eben eine recht einfache Erklärung dafür, weshalb der Detektiv die hälfte der Zeit cholerisch und verbittert ist. Ich gebe zu, er und sein Assistent waren mir eher egal. Aber mir gefiel das dreckige, schmutzige London, das London der Halbwelt und der Kneipenschlägereien.

Es war alles in allem ganz unterhaltsam, aber irgendwie habe ich mich Stellenweise auch ein wenig gelangweilt.

Mich hätte dagegen durchaus interessiert weshalb Holmes hier so schlecht wegkommt. Mag der Autor den Detektiv nicht? *ggg*

Alles in allem, ich denke Arrowood wird seine Leser*innen finden, mich persönlich hat er nicht so überzeugt, auch wenn es kein absoluter Flop war. Das liegt sicher daran, das der Roman vor allem meinen persönlichen Geschmack nicht getroffen hat.

Vielleicht lese ich trotzdem sogar die Fortsetzung.*gg* 

Danke an den Verlag für die Bereitstellung des Lesexemplars!