Rezension

Hautnah. Berührend. Echt.

Heimweh nach uns -

Heimweh nach uns
von Helen Schreiber

Leseerlebnis:
Mit Beginn des ersten Kapitels von "Heimweh nach uns" wird man mitten ins Geschehen geworfen. Man erlebt den Alltag der Protagonistin Lena mit ihrem Mann und ihren Kindern.
Es kann mir so vor als würde ich mein eigenes, früheres Leben lesen, fast wie ein Tagebucheintrag. Ein Thema, mit dem ich eigentlich abgeschlossen hatte. Viele alte Gefühle kamen dabei hoch und leider hat es zeitweise in mir auch den alten Stress wieder hervorgerufen. Einfach "too close to home", was aber auch zeigt wie realistisch die Ausgangssituation von Lena und Malte ist.
Mit Beginn des Yogakurses konnte ich glücklicherweise auch endlich ausatmen und entspannen. Ich habe das Buch also hautnah miterlebt.
Es war für mich eine sehr, sehr emotionale Leseerfahrung. Helen Schreiber hat mich mit ihrem sanften und gleichzeitig auch fürsorglichen Schreibstil einfach mitgerissen.
Die gesamte Handlung hat keinerlei Längen und ist von Anfang bis Ende das Zeugnis einer Ehe mit ihren Höhen und Tiefen. Man hat das Gefühl hinter die Fassaden einer Beziehung blicken zu können. Die Entwicklung von Lena und ihrem Malte im Handlungsverlauf ist sehr schön zu verfolgen und ihre Charaktere sind auch gut portraitiert.
Für etwas zusätzliche Gänsehaut sorgt der Soundtrack, den die Autorin zum Buch geschrieben und selbst eingesungen hat.
Fazit :
Ein sehr berührendes Buch, dass ein realistisches Bild einer Ehe zeichnet ohne Weichmacher oder Idealisierung. Gerade dadurch geht es so unter die Haut.