Rezension

Herzergreifender Brief einer Zeitzeugin an ihren Vater...

Und du bist nicht zurückgekommen - Marceline Loridan-Ivens

Und du bist nicht zurückgekommen
von Marceline Loridan-Ivens

Bewertet mit 5 Sternen

"Meine Rückkehr ist Synonym für deine Abwesenheit. So sehr,dass ich sie auslöschen,ebenfalls verschwinden wollte"

Marceline Loridan-Evans schreibt 70 Jahre nach seinem Tod einen Brief an ihren Vater, mit dem sie zusammen deportiert wurde. Damals war sie 15 Jahre jung. Sie kam nach Birkenau, er nach nach Auschwitz. Zwischen den Lagern lagen nur 3 km, aber sich zu sehen war unmöglich. Wir erfahren in dem Brief über ihre Zeit in diesem Lager und was sie alles erleben,über sich ergehen lassen musste, so dass sie im Laufe der Zeit alles menschliche ablegen musste,um diese Abgründe zu überstehen. Diesen Brief wird ihr Vater jedoch nie lesen,denn er hat nicht überlebt...
Ein Buch,das gelesen werden sollte, sehr ergreifend und gleichzeitig grausam. Wir bekommen Einblicke in die Gefühlswelt einer Zeitzeugin, die es geschafft hat zu überleben. Auch nach dem Krieg plagen Sie viele Schuldgefühle,ihre Gedanken sind immer bei ihrem Vater. Es geht um Tod,Verlust,Angst, Trauer und Hoffnung. Sie hat einen sehr warmen,emotionalen Schreibstil,der die Liebe zu ihrem Vater sehr gut wiederspiegelt. Es ist wichtig,überlebende Zeitzeugen zu Wort kommen zu lassen,denn nur so kann uns vor Augen geführt werden, zu was Menschen fähig sind und wir uns als Gesellschaft immer gegen Rassismus und Antisemitismus positionieren müssen.
Ein Stück Zeitgeschichte,das gelesen werden sollte!

Autorin:
Marceline Loridan-Ivens, 1928 als Marceline Rozenberg geboren, wurde im März 1944 mit ihrem Vater nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Sie ist Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin. Sie lebt in Paris. (Quelle: www.suhrkamp.de)

Mehr Informationen:

http://www.suhrkamp.de/buecher/und_du_bist_nicht_zurueckgekommen-marceli...

https://www.youtube.com/watch?v=zLLyeREWrrk