Rezension

Hier fehlt es an allen Ecken und Enden

Grabesschuld (Krimi) - Andreas Schmidt

Grabesschuld (Krimi)
von Andreas Schmidt

Bewertet mit 1 Sternen

Ein Mann, der auf Rache aus ist, ein toter Küster, zwei Kommissare mit privaten Problemen, so startet dieser Kriminalroman, der bereits 2016 schon einmal unter dem Titel „Du sollst nicht töten“ erschienen ist. Wie der ursprüngliche Titel und das Cover ahnen lassen, spielen Kirche und Glauben eine Rolle, denn der Täter scheint es (auch) auf die Kirchengemeinde von Pfarrer Tütering abgesehen zu haben.

Leider habe ich mich bereits im Prolog über den Roman geärgert, da werden Dinge behauptet, die so nicht stimmen können, und die direkt den ganzen Roman fraglich erscheinen lassen. Hat der Autor nicht anständig recherchiert, oder hat er einfach Dinge nachgeplappert, die er am Stammtisch gehört hat?

Auch im weiteren Verlauf wurde ich mit dem Roman nicht warm, wieder einmal gibt es zwei Ermittler, die ein problematisches Privatleben haben, auch hier neigt der Autor zum Übertreiben, so dass ich wieder nur den Kopf schütteln bzw. die Augen verdrehen konnte. Zudem ziehen sich durch den ganzen Roman Widersprüche, viele Wiederholungen, und auch die Wortwahl ist nicht immer treffend – zweimal veröffentlicht, und so etwas fällt niemandem auf?

Ermittler und Täter handeln oftmals wirr und nicht nachvollziehbar, die beiden Polizisten erscheinen mir mehr als einmal wenig kompetent, der Täter, obwohl von den Ermittlern als „hochintelligent“ bezeichnet, kommt mir nicht besonders schlau vor. Aber auch die Zeugen, wie etwa der Pfarrer, dessen Gemeinde heimgesucht wird, könnten, wenn sie denn wollten, Erhellendes beitragen. Alle Figuren bleiben blass und reine Klischees, handeln und denken wenig nachvollziehbar. Die Auflösung kommt plötzlich und mehr durch Zufall, und ist für mich ebenso wenig nachvollziehbar, wie so vieles in diesem Roman, einiges hätte zudem noch einer Erklärung bedurft – ich war froh, als der Roman endlich zu Ende war.

Nein, das war nichts, hier fehlt es an allen Enden, mehr als 1 Punkt kann und will ich nicht vergeben.