Rezension

Mord in der Kirchengemeinde

Grabesschuld (Krimi) - Andreas Schmidt

Grabesschuld (Krimi)
von Andreas Schmidt

Bewertet mit 2 Sternen

Die alleinerziehende Kommissarin Katrin Kramer und ihr geschiedener Kollege Karl Brauer werden zu einem Mord in der Kirche Herz Jesu gerufen. Der langjährige und allseits beliebte Küster wurde erschossen. Pfarrer Tütering ist entsetzt. Kurz darauf bricht eine Kirchenbesucherin tot in der Kirche zusammen, vermutlich vergiftet. Dann wird auch noch der Reliquienschrein der Heiligen Therese gestohlen, von dem nur wenige wussten, dass er in der Kirche anlässlich des Kirchenjubiläums aufbewahrt wurde. Der Täter muss deshalb über Insiderwissen verfügen. Unter Verdacht gerät sowohl der Pfarrer als auch die Tochter des ermordeten Küsters, die ihren Vater wegen seiner strengen katholischen Prinzipien gemieden hat. Beide beteuern ihre Unschuld.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Der Täter berichtet in der Ich-Form von seinem Handeln und Gedanken. Die Aktionen der Polizei werden werden in der üblichen Erzählform geschildert. Das liest sich abwechslungsreich und erzeugt zusätzlich Spannung. Leider bedient sich der Autor in meinen Augen zu vieler Klischees. Der Täter hat nebulöse Rachephantasien. Der Küster war bigott und stellte seine Prinzipien über die Liebe zu seiner Tochter. Die Tochter wurde von Nonnen erzogen und misshandelt, was ihr Leben negativ beeinflusst hat. Und natürlich haben die ermittelnden Beamte persönliche Probleme. Dabei bleiben die Schilderungen sehr oberflächlich und die handelnden Personen haben dadurch keine Tiefe. Ich hatte den Eindruck, der Autor hat in einer Art Baukastensysterm, die Geschichte zusammengestellt. Das ist ärgerlich und auch schade, denn die Erzählweise selbst ist wirklich gut.