Rezension

Hochaktueller spannender Politikthriller um Manipulation und Machtmissbrauch

Die Macht der Wölfe -

Die Macht der Wölfe
von Horst Eckert

Bewertet mit 5 Sternen

Hochaktuell, komplex und spannend bis zum Schluss

Horst Eckerts neuer Politthriller handelt von Machtmenschen, „Wölfe“ nennen sie sich selbst, sie brechen alle Regeln, sind skrupellos und zielen auf die Demontage der Demokratie im Westen, sie manipulieren und gehen auch über Leichen. Sie missbrauchen ihre Macht.

Die Kapitel sind kurz und aus wechselnden Perspektiven geschrieben, so treten nach und nach die beteiligten Figuren auf, deren Rollen sich allmählich erschließen. Neben neuen Charakteren mischen auch altbekannte wieder mit.

In diesem vierten Fall der Reihe haben Melia, Vincent und die Kollegen es vordergründig mit einem Mord zu tun, bei dem Spuren in rechte Kreise führen. Und auch Vincents Mutter Brigitte bekommt es auf der Dokumenta in Kassel mit Rechten zu tun.

Horst Eckert gelingt es anschaulich, die aggressive Stimmung in der Gesellschaft darzustellen, er zeigt, wie hemmungslos verführt und manipuliert wird, gerade auch durch Medien, die für die Rechten sehr wichtig sind und die sie geschickt für sich zu nutzen wissen. Es gibt ein Netzwerk von Akteuren rund um einen rechtsgerichteten Fernsehsender, dessen Moderator und Meinungsmacher zum Aushängeschild und Chef einer neuen rechten Partei gemacht wird, für die die Zeit reif zu sein scheint. Wird er zu einem der Wölfe werden oder gewinnt doch sein Gewissen?

Horst Eckert schreib klar und nüchtern, seine Figuren werden durch Tat und Wort charakterisiert, mehr ist für den Leser gar nicht nötig, um sich ein Bild vom Politiker, ehemaligen Anwalt oder früheren Verfassungsschützer zu machen.

Die Handlung ist hochaktuell, komplex und spannend bis zum Schluss und hinterlässt bei mir ein Gefühl der Beklemmung. „Die Macht der Wölfe“ zeigt, welchen Gefahren unsere Demokratie ausgesetzt ist.