Rezension

Hochaktueller und bisher bester Roman der Reihe

Die Essenz des Bösen - Tony Parsons

Die Essenz des Bösen
von Tony Parsons

Bewertet mit 5 Sternen

Eigentlich wollte Max Wolfe nur für seine Tochter Scout einen neuen Rucksack kaufen, doch dann gerät er mitten in einen Terroranschlag auf ein Einkaufscenter und kommt nur durch Glück mit dem Leben davon. Die Terroristen sind schnell gefunden, doch damit fangen die Probleme erst an. Wie geht man mit der Familie der beiden Brüder um? Hat diese eine Mitschuld? Es gibt einige, die das bejahen und das Leben der Familienmitglieder, aber auch das der Ermittler gerät in Gefahr.

Ausgerechnet in dieser Zeit nimmt Scouts Mutter wieder mit ihrer Tochter Kontakt auf – und scheint mehr zu wollen als nur gelegentlichen Kontakt …

Der fünfte Band der Reihe nimmt sich eines hochaktuellen Themas an, Terroranschläge, Schuldzuweisungen, Rassismus, Hass – dem Autor gelingt es, sich in seinem Roman authentisch, atmosphärisch und zugleich spannend mit diesen Themen auseinanderzusetzen und auch den Leser zum Nachdenken anzuregen. Insbesondere die Frage der Schuld ist sehr interessant.

Max Wolfe und vor allem seine Tochter Scout, nicht zu vergessen Hund Stan, habe ich mittlerweile lieb gewonnen, und so habe ich mitgelitten bei dem Gedanken, diese Gemeinschaft könnte sich auflösen. Ich habe Max bewundert, wie er mit den Verhältnissen umging und mich gefreut, dass sich ein neuer Lichtblick in seinem Leben auftat. Ich finde, dass diese Serie durch das Privatleben des Ermittlers gewinnt, und schließlich ist Familie und wie man miteinander umgeht durchaus auch das Thema des Falles, der dieses Mal im Mittelpunkt steht.

Bisher konnten mich die Romane gerade im Bereich des Kriminalfalls nicht komplett überzeugen und ich freue mich, dass es Tony Parsons nun endlich gelungen ist, mich von einem seiner Romane komplett zu überzeugen. Gut, auch hier ist manches vielleicht etwas überspitzt dargestellt, aber hier passt es meiner Meinung nach, und so habe ich nichts zu kritisieren. Man könnte sich vielleicht über das Ende ärgern, aber auch das passt zur (Gesamt)Geschichte der Reihe.

Für mich ist dieser Roman nicht nur der bisher beste der Reihe, sondern in seiner Thematik auch hochaktuell, zwar sehr bedrückend, aber auch zum Nachdenken anregend. Ich vergebe gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung.