Rezension

Hochspannend!

Die Zucht
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung:
Nach „Deathbook“, das mir schon super gut gefallen hat, ist dieses hier mein zweites Buch von Andreas Winkelmann. Tja, was soll ich sagen - auch „Die Zucht“ hat mich total begeistert. 
Zwar geht es in „Die Zucht“ weitaus brutaler, blutiger und richtig gehend ekelig zu, aber die Story brauchte das einfach genau so. Und mal ehrlich, eine häkelnde Oma, die sich beim Kaffeetrinken an ihrem Tee verbrüht, würde sicher niemanden hinterm Ofen vor locken, oder? Und wenn man bedenkt, was sich täglich für menschliche Abgründe im wahren Leben auftun, so kann man froh sein, dass dies hier „nur“ eine Geschichte ist, auch wenn einige Elemente wohl wahren Begebenheiten entsprechen sollen.
Das "Lächeln" der Samojeden (meist jedoch weniger blutig) gehört sicherlich dazu - aber in jedem Hund steckt halt auch irgendwo noch ein Wolf.

Andreas Winkelmann startet mit verzweigten Handlungssträngen. Da wären zum Beispiel Kindesentführung, Prostitution, illegale Hundezucht …
… dazu wirft er eine Vielzahl an interessanten Charakteren ins Rennen. Allen voran natürlich das frisch zusammengewürfelte Ermittlerduo Manuela Sperling und Henry Conroy 
Während Frau Sperling ihre leichten Unsicherheiten, die aus einem vorangegangenen Fall in ihrer ehemaligen Dienststelle her rühren, mit frechen Sprüchen zu überspielen versucht, wirkt Henry eher einsilbig, brummelig und in sich gekehrt. Auch er hat sein ganz persönliches Päckchen zu tragen. Im Laufe der Ermittlungen merken beide aber schnell, was sie aneinander haben. Diese Charakterisierung finde ich sehr gelungen.
Zu den weiteren Personen möchte ich nicht zu viel verraten, denn jedes Wort würde wahrscheinlich den Lesegenus derer, die das Buch noch lesen möchten, schmälern.
Einiges, was geschehen wird, lässt sich sicher erahnen, aber gut ausgearbeitete Wendungen, führen den Leser immer wieder auf andere, neue Fährten. Einfach nur spannend.

Ich habe mir „Die Zucht“ (ungekürzt) von Simon Jäger vorlesen lassen und muss sagen, dass Simon Jäger die Geschichte mit seiner Stimme noch ein klein wenig spannender gemacht hat. Wer also nicht immer die Zeit hat, sich irgendwo hinzusetzen, um selber zu Lesen, dem kann ich das Hörbuch wärmstens ans Herz legen.

Fazit:
Ein hochspannender Thriller der Extraklasse.