Rezension

Hommage an das Leben mit einem (alten) Hund

Die Weisheit alter Hunde - Elli H. Radinger

Die Weisheit alter Hunde
von Elli H. Radinger

Bewertet mit 5 Sternen

Mein Rhodesian Ridgeback-Rüde Chuma ist mein erster Hund und mittlerweile fast 12 Jahre alt. Der stille Gedanke an den bevorstehenden Verlust begeleitet mich an jedem Tag. Es ist ein Gedanke, der schmerzt aber gleichzeitig auch eine Erinnerung daran, jeden Moment mit meinem Hund intensiv zu leben und zu genießen. Es ist nicht die einzige aber wohl die wichtigste Erkenntnis, die dieses Buch mir mitgeben, beziehungsweise in Erinnerung rufen konnte: »Lebe im Hier und Jetzt« und »Nimm jeden Tag als Geschenk«.
 
»Die Weisheit alter Hunde« – ein Roman voller Gefühl und Liebe, der mich stark berührt hat und oftmals auch ein Augenöffner, denn es sind die kleinen, beinahe unmerklichen Veränderungen, die das Altern bei Hund (und Mensch) mit sich bringt, und auf die die Autorin mich aufmerksam machen konnte. Bestimmte Verhaltensänderungen meines Hundes kann ich nun besser einordnen und habe mir vorgenommen, noch Einiges für den unvermeidbaren Fall der Fälle zu regeln. Ich sehe meinen Hund – und ganz nebenbei auch alte Menschen (denn vieles ist tatsächlich adaptierbar) – mit anderen Augen, mit einem schärferen Blick und bemühe mich, mein eigenes Verhalten ihnen gegenüber besser auf ihre Bedürfnisse einzustellen. Ganz nebenbei kann man selbst so auch besser von der Weisheit des Alters profitieren.

»Alte Hunde lehren uns, dass das Leben kein Problem ist, das man lösen muss, sondern ein göttliches Geheimnis, das es zu erfahren gilt. Sie zeigen uns, dass sie nicht nur unsere Hunde sind, sondern dass wir auch ihre Menschen sind. Sie brauchen uns, aber eigentlich brauchen wir sie mehr. Freude am Leben. Fröhlichkeit. je näher wir dem Ende kommen, desto ausgiebiger sollten wir uns freuen.«
 
Radingers Erkenntnisse und Beobachtungen sind natürlich nicht vollkommen neu, sie belehrt den Leser auch nicht – vielmehr erzählt sie aus ihrem Leben, teilt ihre eigenen Schlussfolgerungen mit uns und lässt uns dann selbst entscheiden, was wir mit dem Gelesenen anfangen. Mit ihrem Roman gewährt sie einen sehr persönlichen Einblick in das Zusammenleben mit ihrer zum Zeitpunkt des Schreibens 13 Jahre alten Hündin Shira und erinnert sich auch an all die anderen Hunde, die sie auf ihrem Lebensweg bisher begleitet haben. Aufgrund dessen, dass sich die Autorin entschieden hatte, ihre Arbeit als Natur- und Wolfsforscherin in der Wildnis des Yellowstone ruhen zu lassen, um die letzten Lebensjahre ihrer Hündin gemeinsam mit ihr verbringen zu können, erfahren wir sehr viel aus ihrem Alltag. Das liest sich spannend und ist sehr interessant, doch noch mehr konnte mich Radinger tatsächlich mit den Emotionen, die sie fantastisch transportiert, packen. Womöglich idealisiert sie ihre Hündin ein wenig aber das stört wohl nur Nicht-Hunde-Menschen, denn Hand aufs Herz: Tun wir Hundebesitzer das nicht alle?

»Unsere alten Hunde kennen die Weisheit des Glücks: Gib mir einen Knochen und ich bin glücklich – gib mir einen Platz in deinem Herzen und DU wirst glücklich sein.«
 
Fazit:
Ein gefühlvoller, weiser Roman, der besonders Hundebesitzern Herz und Augen zu öffnen vermag.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 21. Dezember 2019 um 18:30

!!!

yvy kommentierte am 07. Januar 2020 um 11:26

Was bedeutet !!! ?