Rezension

Homosexualität in den 60zigern

Der Liebhaber meines Mannes - Bethan Roberts

Der Liebhaber meines Mannes
von Bethan Roberts

Bewertet mit 5 Sternen

~~Klappentext
Marion ist hingerissen von Tom, dem großen Bruder ihrer besten Freundin, einen großen, unverschämt gutaussehenden jungen Mann mit blonden Locken und blauen Augen. Gleich bei der ersten Begegnung, da sind sie noch Teenager. Für sie ist er der Mann ihres Lebens, und sie übersieht alle Zeichen, jeden Hinweis, dass Tom sich nicht für sie interessiert. Nicht für sie als Frau. Trotzdem hofft sie auf einen Heiratsantrag, und als er ihn endlich macht, ist sie glücklich. Ihre Liebe wird für sie beide reichen.
Aber Tom hat ein anderes Leben, ist in anderen Gefühlen verstrickt. Sein ganzes Interesse gilt Patrick, dem Kurator des Museums in Brighton, der sich in Tom verliebt hat und ihm eine völlig neue Welt eröffnet. Für Tom ist die Ehe das sichere Versteck in einer Zeit, in der Homosexualität gesellschaftlich und gesetzlich geächtet ist. So teilen ihn die beiden Liebenden, bis einer es nicht mehr aushält und drei Leben ruiniert.

 

In zwei Erzählsträngen zeigt sie die Liebe dreier Menschen in Rückblicken auf. Einmal erzählt Marion ihre Liebe zu Tom. Schon als Teenager hat sie sich in ihn verliebt. Doch allen Warnungen und Hinweisen zum Trotz, will sie ihn und zwar nur ihn. Über Jahre sehen sie sich immer mal wieder, bis eines Tages Tom sie fragt, ob sie ihn heiraten möchte. Marion schwebt im siebten Himmel. Endlich erfüllen sich ihre geheimen Wünsche. Doch schon bald nach der Hochzeit wird ihr klar, dass irgendetwas nicht mit Tom stimmt. Und so muss sie sich endlich eingestehen, dass die Anderen recht hatten.

Im zweiten Erzählstrang erfahren wir von Patrick wie er Tom kennen und lieben lernt. In einer Zeit, in der Homosexualität verboten ist, versuchen Beide ihre Liebe zu leben. Und hier offenbart sich dem Leser, dass hier die wirklich Liebe stattfindet, und Marion nur „gebraucht“ wird.

An vielen Stellen des Buches habe ich mich gefragt wie schlimm muss diese Zeit für Homosexuelle gewesen sein? Man wurde strafrechtlich verfolgt, geächtet … und … und … Manch einer dachte durch eine Ehe davon „geheilt“ zu werden. Wahnsinn!!!

Mir ging dieses Buch unter die Haut. Der Autorin gelingt es mit sehr viel Gefühl und Hingabe ein Buch über ein schwieriges Thema zu schreiben. Ein Thema, das heute für uns zum Leben gehört wie atmen. Doch noch bis zum Anfang der 70ziger Jahre war es ein Tabuthema und wurde sogar strafrechtlich verfolgt. Homosexualität!

Ein Buch voller Liebe, den Mut diese Liebe zu leben, aber auch von Verrat und Enttäuschung. Einfach wundervoll geschrieben und absolut lesenswert! ♥