Rezension

Thematik mit Potenzial und langweiliger Umsetzung

Der Liebhaber meines Mannes - Bethan Roberts

Der Liebhaber meines Mannes
von Bethan Roberts

Bewertet mit 3 Sternen

Worum geht’s?

Für Marion ist der große Bruder ihrer besten Freundin der Mann ihrer Träume. Für Tom ist Marion jedoch einfach nur die beste Freundin seiner Schwester. Dass er ihr trotzdem einen Heiratsantrag macht, erfüllt Marion einen Herzenswunsch und bietet Tom ein Sicherheitsnetz, denn seine Liebe zu Kurator Patrick hat im Großbritannien der 60er-Jahre keine Chance.

 

Meine Meinung

Obwohl dieses Buch schon ein kleines bisschen älter ist, bin ich erst durch die Veröffentlichung der Filmadaption überhaupt auf die Geschichte aufmerksam geworden. Da ich vor einer Buchverfilmung immer gerne erst das Buch selbst lese, wollte ich das hier natürlich auch so machen – und bin ganz ehrlich nicht vollkommen von der Umsetzung überzeugt worden.

Der Schreibstil war an sich ganz angenehm zu lesen, auch wenn die Handlung zeitweise wirklich zäh erzählt wurde. Aufgrund der Thematik wollte ich da zwar gerne drüber hinwegsehen, stellenweise musste ich mich aber doch so ein wenig durch die Geschichte durch kämpfen.

Die Figuren hatten in der Theorie eine Menge Potenzial, und irgendwie hatte ich vor dem Lesen mit wirklicher emotionaler Tiefe gerechnet. Die Umsetzung kam mir dann allerdings eher platt vor, insbesondere weil mir Tom lediglich wie eine Randfigur in dieser Erzählung vorkam. So ganz habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden, was sowohl Marion als auch Patrick an ihm gefunden haben, denn so richtig greifbar kam er mir leider nicht vor.

Auch die Stimmung in diesem Buch war irgendwie gedrückt, allerdings nicht unbedingt auf eine Art, wie ich sie angesichts der Lage von Homosexuellen in den 60er-Jahren in Großbritannien irgendwie erwartet hätte. Insbesondere bei Marion hatte ich ehrlich gesagt das Gefühl, dass ein Großteil ihrer Probleme durch ein wenig mehr klares Denken hätten umgangen oder gelöst werden können – und das war beim Lesen leider weniger berührend, als ich mir das für dieses Buch gewünscht hätte.

 

Fazit

Die Geschichte an sich hatte definitiv Potenzial, die Umsetzung hat mich aber leider nicht so wirklich fesseln können. Wären die Figuren ein wenig authentischer gewesen, hätte ich mich vermutlich etwas eher in sie hineinversetzen können, so hat mich das Lesen aber leider eher angestrengt.

Von mir gibt es dafür drei Bücherstapel.