Rezension

Ich bin etwas enttäuscht

Wir zwei am Wintermorgen -

Wir zwei am Wintermorgen
von Sabrina Jung

Bewertet mit 3 Sternen

Handlung:

Vor fast einem Jahr ist Caitlyns große Liebe Finn bei einem Autounfall gestorben und noch immer nagt dieser schwere Verlust sehr an Cate. Besonders in der Weihnachtszeit kommen die schmerzhaften Erinnerungen wieder hoch und Cate fürchtet sich eher vor Weihnachten anstatt sich auf das Fest der Liebe zu freuen, denn genau an diesem Tag starb Finn. Wichtige Bezugspersonen in ihrem Leben sind ihre Eltern sowie ihre beste Freundin Mina, die immer zu Cate gehalten haben und einfach für sie da waren. Bei einem Besuch in der Tierarztpraxis lernt Cate den attraktiven Dr. Giles kennen, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Aber kann sie wirklich ihre große Liebe Finn hintergehen, indem sie mit Ian Giles etwas anfängt? Auch scheinen zwei Männer ihre Nähe zu suchen: Finn bester Freund, der ihr etwas Folgenschweres anvertraut sowie ein junger Mann, der in die Geschehnisse von vor einem Jahr verstrickt ist …

Meinung:

Das Cover finde ich total schön, es vermittelt eine weihnachtliche Stimmung und ist einfach total süß gestaltet. Die Farben passen gut zusammen und insgesamt wirkt das Cover weder überladen noch kitschig auf mich. Es zeigt eine verschneite Stadt, die mit Lichterketten sowie Tannenbäumen geschmückt ist. Auch befindet sich ein Pärchen auf dem Cover, das sich an den Händen hält und dem Leser den Rücken zugewandt hat. Leider muss ich sagen, dass das schöne Cover sowie der Titel eher nicht zum Inhalt passen, denn dazu war dieses Buch einfach viel zu traurig und deprimierend.

Ich bin gleich gut in die Geschichte gestartet, auch der Schreibstil, der sich locker und leicht lesen lässt, konnte mich gleich überzeugen und ich konnte sofort die Emotionen spüren und mit Cate mitfühlen. Sie musste im letzten Jahr wirklich sehr viel durchmachen, als ihre große Liebe Finn gestorben ist, hat aber viel Unterstützung von ihren Eltern und ihrer Freundin bekommen. Das Buch ist wie eine Adventsgeschichte aufgebaut, es besitzt 24 Kapitel und einen Epilog und startet ab dem ersten Dezember, jedes Kapitel beinhaltet einen Tag sowie Rückblenden, die für mich anfangs noch etwas verwirrend waren, die ich dann aber immer besser vom eigentlichen Geschehen abtrennen konnte.

Ich hatte mich auf einen schönen winterlichen Liebesroman mit vielen Emotionen eingestellt und muss sagen, dass sich meine Erwartungen leider nicht erfüllt haben. Emotionen besitzt diese Geschichte auf jeden Fall, aber eher negative drängen sich in den Vordergrund und das Buch entwickelte sich zu einer deprimierenden Geschichte, was auch an der Protagonistin lag, mit der ich mich leider nicht so gut identifizieren konnte.

Cate trauert sehr intensiv und will eigentlich niemandem mehr an sich heranlassen. Ihr Verhalten konnte ich leider nicht nachvollziehen, da sie sich fast immer ziemlich kindisch verhält und grundlos wütend auf andere Leute wird. Sie war für mich sehr negativ geladen, obwohl sie sicher auch positive Eigenschaften hat, die sich nur leider in diesem Buch nicht herausentwickelten. Eine Reaktion von Cate fand ich besonders übertrieben, denn sie will nicht mehr mit dem besten Freund von Finn sprechen, da dieser Finn angeblich hintergangen hat. Ich war gespannt, was dieser Ethan so Schlimmes getan hatte, war allerdings am Ende bezüglich Ethan immer noch etwas verwirrt. War Cate wirklich nur wütend auf ihn, weil er die Firmenanteile von Finn gekauft hat? Wenn wirklich nicht mehr dahintersteckt, finde ich ihre Reaktion aber ziemlich übertrieben, denn warum sollte Ethan Finn auf diese Weise verraten haben? Das erschien mir einfach nicht nachvollziehbar und in dieser Hinsicht kann ich nicht viel Verständnis für Cate aufbringen ... Als Drake Carter auftaucht, kommen schlimme Dinge ans Tageslicht, da er für den Tod von Cates Freund verantwortlich ist. Bei ihm konnte ich hingegen Cates Reaktion gut nachvollziehen, allerdings erschien mir ihre plötzliche Wendung am Ende etwas unglaubwürdig.

Dann entwickelt sich auch eine Liebesgeschichte zwischen ihr und dem attraktiven Tierarzt Ian Giles, von dem Cate zunächst gar nichts will, aber ihre beste Freundin Mina bringt sie schließlich dazu, ein Date mit Ian zu vereinbaren. Allerdings konnte ich das Knistern zwischen den beiden gar nicht fühlen und ihre Beziehung wirkte auf mich eher nüchtern, als Freunde konnte ich mir die zwei zwar vorstellen, aber als Paar?

Ein Pluspunkt in der Geschichte waren allerdings Cates Familie sowie ihre beste Freundin Mina, die ich das ganze Buch über toll und sehr hilfsbereit fand und auch gut verstehen konnte, warum ihre Eltern gewisse Dinge vor Cate geheim halten wollten.

 

Fazit:

Leider bin ich etwas enttäuscht von dem Buch, da ich mir etwas völlig Anderes darunter vorgestellt habe. Deshalb kann ich nur 2,5 bis 3 von 5 Sternen vergeben.