Rezension

Ich habe einiges an Kritik, aber die Protagonistin hat mich sehr berührt

Birthday Girl -

Birthday Girl
von Penelope Douglas

Bewertet mit 3 Sternen

Jordan hatte es noch nie leicht im Leben. Sie musste sich immer um sich selbst kümmern, da es keiner der Menschen, die das eigentlich hätten tun sollen, wirklich um sie scherte. Immer wieder wurde sie von denen, die sie liebte verlassen. Jetzt hat sie zwar einen Freund, aber auf dessen Prioritätenliste rangiert sie irgendwo unter fernerliefen.

Als sie ihren Geburtstag mal wieder allein verbringen muss, trifft sie im Kino auf Pike, der seinerseits bereits einiges an Enttäuschungen hatte einstecken müssen. Sie verstehen sich auf Anhieb, doch dann kommt heraus: Pike ist der Vater ihres Freundes und damit sind sie für den jeweils anderen absolut tabu.

An sich wäre es kein großes Problem einander aus dem Weg zu gehen, nur hat Cole es geschafft, dass sie beide ihre Wohnung verlieren und jetzt bei seinem Vater einziehen müssen …

 

 

Mir tat Jordan so unglaublich leid. Sie ist ein extrem netter Mensch, immer hilfsbereit, immer nett, aber leider sorgt das dafür, dass die Menschen in ihrem Umfeld in ihr einen Fußabtreter sehen. Sie wird andauernd ausgenutzt und merkt es meistens nicht einmal.

 

Ich habe mich direkt zu Beginn so oft gefragt, warum Jordan Cole nicht schon längst abgeschossen hat, doch man erfährt immer mehr Gründe, warum sie es nicht getan hat. Bevor sie zusammen waren, waren sie Freunde und gaben einander Halt, als sie ihn mehr als alles andere brauchten. Noch dazu fing Cole sie auf, als ihre vorherige Beziehung zerbrach. Leider scheint Cole aber auch unmittelbar nach Beziehungsbeginn sämtlichen Respekt und alle zärtlichen Gefühle gegenüber Jordan verloren zu haben. Er behandelt sie wie Dreck, manipuliert sie und kümmert sich kein bisschen um sie oder Versprechen, die er ihr gegeben hat. Man könnte fast meinen, dass er sie hasst, so mies benimmt er sich. Er ist absolut gleichgültig und dann wieder fast übergriffig.

 

Pike hat mit Coles Mutter einiges mitgemacht. Sie ist eine pathologische Lügnerin und hat den gemeinsamen Sohn systematisch gegen ihn aufgehetzt. Das Problem ist, dass selbst mit dieser Entschuldigung, Cole einfach nichts taugt. Pike will es nicht sehen, weil er sich so sehr eine Beziehung zu seinem Sohn wünscht, aber er verschließt die Augen davor, dass sich Cole 1:1 wie die männliche Version seiner Mutter benimmt.

 

Von Anfang an ist da diese Anziehungskraft zwischen Jordan und Pike, von der sie wissen, dass sie ihr nicht nachgeben dürfen. Doch sie können miteinander auf eine Art und Weise reden, wie mit niemandem sonst. Sie harmonieren auf so vielen Ebenen. Aber die Anziehungskraft sorgt für Konflikte.

 

 

Fazit: Ich mochte beide Protagonisten, wobei ich von Anfang an Jordan näher stand als Pike. Mir tat Jordan extrem leid und ich hätte ihr immer wieder so gern gut zugeredet, damit sie Cole aus ihrem Leben wirft und ihren eigenen Wert erkennt.

Die Geschichte an sich war durchaus interessant, allerdings hat sich das Buch durch viele Wiederholungen für mich teilweise arg gezogen. Die Konflikte sind vorhersehbar – was an sich nicht schlecht ist, aber da sie sich ebenfalls wiederholten, schmälerte das bei mir den Lesegenuss. Ebenso wie ein paar – in meinen Augen – Ungereimtheiten.

 

Einerseits hat mich Jordan wirklich sehr berührt, andererseits gab es aber auch wirklich einiges, was mich gestört hat, daher bekommt das Buch von mir 3 Sterne.