Rezension

Ich hätte mir das nie getraut..

Inside IS - 10 Tage im 'Islamischen Staat' - Jürgen Todenhöfer

Inside IS - 10 Tage im 'Islamischen Staat'
von Jürgen Todenhöfer

Rezension "Inside IS - 10 Tage im >>islamischen Staat<<"

Das Buch "Inside IS" wurde von Jürgen Todenhöfer verfasst und ist am 27.04.15 mit 288 Seiten im Bertelsmann Verlag erschienen. Mittelpunkt des Buches ist seine Reise in den "islamischen Staat".
 

Inhalt:

Jürgen Todenhöfers Report über den IS-Terror Im Sommer 2014 führte Jürgen Todenhöfer mehrere Monate lang Gespräche mit deutschen Islamisten (via Skype), die sich dem IS-Staat angeschlossen haben. Die Erkenntnisse, die er in diesen Gesprächen gewann, sind mehr als erschreckend und enthüllen die mörderischen Absichten des sogenannten Kalifats, das einen weltweiten Gottesstaat errichten will und dabei auch vor Massenmorden nicht zurückschreckt, selbst unter Muslimen. Nach der Erweiterung Ihres Staates im Nahen Osten, bei der sie die Nachbarstaaten unterwerfen wollen, haben sie Europa und den Westen im Visier. Im November 2014 fuhr er als bislang weltweit einziger westlicher Journalist in das Zentrum des IS-Staats, nach Mossul, hielt sich dort 10 Tage lang auf und führte weitere Interviews. In seinem Buch beschreibt er eindringlich seine Erlebnisse vor Ort. (Klappentext)
 

Autor:

Jürgen Todenhöfer wurde am 12. November 1940 in Offenbach geboren.
Er ist ein bekannter Publizist und Journalist und veröffentlichte zahlreiche bekannte Werke. Besonderes Interesse widmet er dem Verhältnis zwischen muslimischer und westlicher Welt. Sowohl im Irak-, im Syrien- als auch im Irankonflikt setzte er sich bei der US-Regierung für Verhandlungen ein. Er nahm hierzu auch unmittelbaren Kontakt mit den Regierungen dieser muslimischen Länder auf und bereiste viele dieser Länder.
 

Cover:

Das Cover finde ich für dieses Buch gelungen. Es zeigt den Autor und mehrere Kämpfer des islamischen Staates. Es ist eindrucksvoll, erschreckend und passt gut zum Buch.
 

Meine Meinung:

Ich habe mir das Buch gekauft, um mehr über den islamischen Staat kennenzulernen. Da dieser nun ja fast täglich in den Nachrichten gennannt wird, empfand ich es für richtig, mich ein wenig damit zu beschäftigen.
Bei meiner Buchsuche schlug mir schon der Titel entgegen "10 Tage im islamischen Staat". Wahnsinn, wer traut sich sowas?

Nun gut, das Buch ist in mehrere Kapitel gegliedert.
Zu allererst erzählt uns der Autor Allgemeininformationen über den IS. Danach geht es auch schon über den Hauptgrund dieses Buches, die Reise in den Is. Jürgen Todenhöfer schlägt sich durch das Internet und nimmt Kontakt mit Kontaktleuten und Kämpfern aus dem islamischen Staat auf. Diese lassen ihn auch unter dem Vorwand, den Islam richtig zu präsentieren ohne Lügen, in den IS reisen. Er bekommt eine Bestätigung des Khalifen, dass er in den IS reisen darf und die Reise über beschützt wird so gut es geht. Ich habe mich ein bisschen gewundert, wie einfach das gewesen ist. Ich kann mir jedoch vorstellen, das es für den IS wichtig ist, dass er sich richtig, ohne Lügen der westlichen Medien, präsentieren kann.

Er bereist den islamischen Staat und erhält viele, teils sehr kuriose und verstörende Antworten von mehreren deutschen Kämpfern. Er spricht mit der Mutter eines Terroristen, versucht mit dem IS zu verhandeln. Vieles bringt nichts..
Letztendlich lässt einen das Buch ein wenig verstörend zurück. Viele Fakten sind neu, vieles einfach nur schrecklich.
Ich bin froh, dass ich das Buch gelesen habe. Auch die Position von Amerika ist in dieser Geschichte teilweise echt fragwürdig.
Auch die Waffenlieferung an die Peshmerga Kämpfer kommen manchmal dort nicht an, sondern werden entweder von den IS geplündert oder teilweise von den Kurden an den IS verkauft. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln... Diese und mehrere interessante Aspekte in diesem neuen Buch..

Letztendlich kann ich das Buch jedem empfehlen, der mehr darüber erfahren will und den IS zumindest ein wenig verstehen will. Verstehen, kann ich ihn zumindest, gar nicht. Meiner Meinung nach hat das nichts mit dem Islam zutun sondern mit blankem Terror. Auch Amerika hat viel falsch gemacht. Todenhöfer benannte es in seinem Buch ganz gut, "wenn ein Zivilist getötet wird, entstehen 10 neue Terroristen"...