Rezension

„Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt“

Mona - Dan T. Sehlberg

Mona
von Dan T. Sehlberg

Bewertet mit 4 Sternen

Fazit: Ein sehr interessanter Thriller, dem ein bisschen mehr Spannung gut getan hätte!

Ich liebe Thriller und ich liebe Dystopien und deshalb war ich so neugierig auf dieses Buch. Ich finde die Vorstellung, dass ein Mensch sich mit einem Computervirus infizieren kann, gruselig und faszinierend zugleich. Der Klappentext verrät schon recht viel und nimmt daher im ersten Teil ein bisschen die Spannung. Der Thriller ist in drei Teile gegliedert und der erste Teil beschäftigt sich mit der Infektion. Zur Einstimmung gibt es natürlich einen Prolog und den erzählt Dan T. Sehlberg so emotional, dass ich heftig schlucken musste.

 

Nach dem Prolog ändert er aber seinen Erzählstil und der Spannungsbogen flacht immer wieder ab. Dan T. Sehlberg versorgt mich mit sehr vielen Informationen und verfällt dabei immer wieder in einen sehr sachlichen Stil. Das ist mir für einen Thriller auf Dauer zu „trocken“ und hat mich stellenweise sehr im Lesefluss behindert. Die Informationen sind zwar wichtig für das Verständnis, aber eine spannendere Verpackung hätte mir weitaus besser gefallen. Und ich habe viele Einzelheiten erfahren, die nicht unbedingt wichtig waren. Ich hatte den Eindruck, dass Dan T. Sehlberg sehr gut recherchiert hat und dieses Wissen unbedingt weiter geben wollte.

 

Es gab natürlich auch sehr viele hochspannende Passagen, die mich total gefesselt haben. Vor allem die Einblicke in die rücksichtslose Welt der Geheimdienste finde ich höchst interessant. Es handelt sich natürlich um eine rein fiktive Geschichte, die sich aber genau so abspielen könnte. Auch wenn Dan T. Sehlberg die Zeitangabe weg gelassen hat, könnte genau das in nicht all zu ferner Zukunft passieren. Denn der Konflikt im Nahen Osten wird sich nicht so schnell lösen und da hat sich Dan T. Sehlberg sehr an die Tatsachen gehalten.

 

Alle Kapitel sind mit Ortsangaben übertitelt und das war schon sehr hilfreich. Denn Dan T. Sehlberg springt recht schnell zwischen vielen verschiedenen Orten hin und her. Manche Kapitel sind so kurz, dass sie lediglich eine halbe Seite füllen. Da musste ich beim Lesen höllisch aufpassen, dass ich nicht den Überblick verliere. Am liebsten waren mir neben den spannenden Verfolgungsjagden die emotionalen Szenen. Eric tut wirklich alles dafür, um seine Frau zu retten und er machte es mir leicht, ihn zu mögen. Und auch sein Gegenspieler Samir Mustaf ist eine sehr interessante Persönlichkeit. Sein Verhalten und seine Intelligenz haben mir sehr imponiert und das stand im krassen Gegensatz zu der Skrupellosigkeit der Geheimdienstmitarbeiter und deren Gegenspieler.

 

Und so erlebte ich beim Lesen ein Wechselbad der Gefühle bis zu dem Ende, das mich etwas erstaunt zurück lässt und mir gerade deshalb gefallen hat.

 

Fazit: Ein sehr interessanter Thriller, dem ein bisschen mehr Spannung gut getan hätte!