Rezension

Interessant, aber hat mich nicht gefesselt

Surferboy - Kevin McAleer

Surferboy
von Kevin McAleer

Steve ist fünfzehn, als er das erste Mal auf dem Brett steht. Er ist eigentlich ein "Val", einer aus dem Tal. Dennoch zieht ihn das Surfen magisch an. Komplett ahnungslos kauft er sich mit seinem Kumpel ein Surfbrett und bringt sich das Surfen an menschenleeren Stränden selbst bei. Es ist wie eine Manie - surfen ist das einzige was zählt, neben der Schule und dem Stabhochspringen, das tritt aber vermehrt in den Hintergrund.

In vielen Kapiteln erzählt der Autor aus Sicht von Steve über die Auswüchse des Surfens, dem Fachjargon, dem Wellen-Kick, dem Suchen nach immer größeren und anspruchsvolleren Wellen. Eine Zeit, Anfang der 80er, an der man sich auf Radiomeldungen verlassen musste, um morgens den besten Strand mit den besten Wellen zu erwischen.

Doch auch Steve wird älter und kritischer. Sein Ehrgeiz zu den besten Surfern dazu gehören zu wollen, treibt ihn schon morgens früh an, mit seinen Jugendfreund Jim oder seinem Surf-Kumpel Radical Jack erlebt er in der Surfszene so einiges. Doch mehr und mehr hinterfragt er auch die Szene.

Ich kann nicht surfen und habe mich mit dem Thema vorher auch nie groß beschäftigt. In dem Buch gibt es viele Fachausdrücke, Surfer-Jargon, was mich allerdings nicht groß gestört hat, wer alles genau verstehen will, kann auch im hinten angehängten Glossar nachlesen.
Durch viele Einblicke in Steves Surfer-Alltag bekommt man einen guten Eindruck, vom Anreiz, aber auch von den Auswüchsen der Surfer-Szenen. Allerdings wurde ich mit Steve nicht ganz warm, mir fehlten die Emotionen und die Entwicklung von Steve stand mir auch zu viel zwischen den Zeilen.
Das Buch kam mir vor wie eine große Erinnerung an "goldene Zeiten", wie eine Aneinanderreihung von vielen Begebenheiten, vielen Sequenzen.  Der rote Faden, die richtige Story, die fehlte mir.

Aber das Buch hat mir einen guten Einblick in das Surferleben gewährt. Gefallen hat mir auch die hochwertige Aufmachung des Buches, gebunden, mit Lesebändchen, mit Fotos im Innenband und einem Cover, bei dem man am liebsten gleich mit ins Meer springen möchte.