Rezension

Interessante Fortsetzung mit anstrengender Protagonistin

Verborgen in der Nacht (Seday Academy 2) - Karin Kratt

Verborgen in der Nacht (Seday Academy 2)
von Karin Kratt

Bewertet mit 3 Sternen

Auch im Folgeband beweist Cey, dass sie über außergewöhnliche Fähigkeiten und Beziehungen verfügt. Obwohl sie versucht nach außen immer die Starke und Harte zu geben und keine Gefühle durchblicken zu lassen, ertappt sie sich selbst dabei wie es besonders in Xyens Gegenwart immer öfter zu Ausnahmen kommt. Das sind genau die Moment, denen ich entgegen fiebere. Immer dann, wenn Cey und Xyen sich näher kommen oder hitzige Auseinandersetzungen haben, klebte ich nur so an den Seiten.

Der Cliffhanger am Ende von Band 1 ist überraschend schnell aufgelöst. Ein bisschen zu schnell für meinen Geschmack.
Im Verlauf der Geschichte lernt man ein paar Bekannte von Cey kennen. Das sind keine wirklich sonnigen Gemüter, aber wen überrascht das, wenn man Cey kennt? Ebenfalls wie Cey sind sie mit allen Wassern gewaschen. Ich fand sie durchweg unsympathisch, bis auf eine einzige Ausnahme.
Ich mag Cey an sich sehr, aber ihre ständige unnahbare und ach so harte Art, macht sie doch sehr anstrengend.
Ihre ständige aufmüpfige und schnippische Art, geht mir ziemlich auf den Keks. Zumindest Xyen gegenüber hätte ich eine deutliche Verbesserung erwartet.

Die Änderung bzw. Entwicklung in der Beziehung zwischen Cey und Nathan hat mich etwas verwirrt. Damit hätte ich nie im Leben gerechnet und ich hab mir lange überlegt, ob das wirklich sein muss.

Leider erfährt man auch weiterhin sehr wenig über die Hintergründe der Seday, der Academy oder der J'ajal. Es kommen sogar neue Bezeichnungen dazu, die ebenfalls nicht genau erklärt werden (Schatten, Schattenmeister, Wächter).

Insgesamt konnte mich die Fortsetzung weder mit der Handlung, noch mit den Protagonisten wirklich überzeugen. Schade, da hatte ich mir einfach mehr erhofft.
Xyen kam insgesamt viel zu kurz aus meiner Sicht und Cey hat mich völlig genervt. Sie wird als der große verkannte Gutmensch dargestellt, der immer für Gerechtigkeit sorgt, in dem sie sich für die Schwachen einsetzt und sich mit den Starken anlegt. Sie bringt sogar den Mädels im Puff bei wie sie durch die richtigen Bewegungen mehr Chips von den männlichen Kunden ernten. Ich glaube an der Stelle ist das Fass für mich dann einfach übergelaufen.
Ihr Verhalten gegenüber den Personen in ihrer Umgebung (insbesondere Xyen) ist unangemessen. Das ganze Drama um sie und ihre Besonderheit ist sehr anstrengend.

Positiv empfand ich ein paar Szenen mit Nathan (auch wenn ich die Entwicklung der Beziehung nicht wirklich nachvollziehen konnte) und Surani. Auch die kleine Trainingseinheit, die Cey den Seday bzgl. Gedankenbarrieren angedeihen lässt, konnte mich überzeugen. Davon hätte ich gerne viel mehr gelesen.

 

Fazit:

Eine vom Verhalten sehr anstrengende Protagonistin hat mir das Lesen dieser Fortsetzung wirklich schwer gemacht. Dazu kommt, dass die Autorin kaum Hintergrundinformationen zu den vorkommenden Wesen liefert. Das habe ich auch schon am Auftakt bemängelt. Trotz ein paar guter Szenen, fand ich Band 2 sehr durchwachsen.