Rezension

Interessanter Auftakt. Viele Figuren und Parteien, trotzdem spannend geschrieben.

Imperium von Westrin 1: Kaisersturz - Felix A. Münter

Imperium von Westrin 1: Kaisersturz
von Felix A. Münter

Bewertet mit 3 Sternen

(Rezension zum Taschenbuch) 800 Jahre herrschte das Imperium von Westrin über die Welt Nun liegt das Reich in Trümmern und die letzte Hoffnung sind die kaiserlichen Zwillinge - kleine Kinder. Gelingt es die beiden aus dem zerstörten Land zu retten? Dann hat das Westrin vielleicht eine Chance…

Es gibt sehr viele Figuren mit mehr oder weniger großen Rollen. Zu Anfang ist es da nicht ganz leicht den Überblick zu behalten. Der Autor geht mit seinen Figuren allerdings nicht sehr zimperlich um. Und so kann es schnell passieren, dass ein lieb gewonnener Kämpfer recht schnell tot ist.

Natürlich gehören die vielen Charaktere nicht zur gleichen Partei. Um einen Blick auf alle Seiten des Konfliktes zu werfen, wechselt der Autor daher häufig zwischen verschiedenen Figuren und ihrer jeweiligen Partei hin und her.
Diese Wechsel werden nicht angekündigt (kapitelweise mit Überschrift; Unterbrechung des Textes durch Sonderzeichen; andere Schrift) und führen ab und zu zu leichter Verwirrung, bis man sich wieder orientiert hat.

Die Fülle an Figuren und Parteien wirkt sich auch auf die Entwicklung der Handlung aus. Zwar passiert insgesamt recht viel. Da aber jedes größere Ereignis in jeder Gruppe beleuchtet wird, kommt die Handlung insgesamt eher langsam voran.
Dazu kommen noch Intrigen und kleinere Scharmützel innerhalb einer Gruppe.
Langweilig wird dem Leser dabei nicht, wer aber gerne eine zügige Entwicklung der Hauptstory verfolgen möchte, muss Geduld mitbringen.

Figuren, Orte und auch Ereignisse werden anschaulich und detailliert beschrieben. Man bekommt immer einen guten Eindruck davon womit man es gerade zu tun hat. Zusätzlich versorgt der Autor seine Leser mit Informationen über Personen, Ränge, Länder uvm. durch einen Glossar im Buch und über ein eigens für die Reihe angelegtes Wiki im Internet.

Mir persönlich waren einzig die großen Schlachten etwas zu distanziert. Die Bewegungen der einzelnen Streitkräfte werden beschrieben, als würde man die Schlacht auf einer Landkarte nachspielen. Dabei kommen mir aber persönliche Schicksale und somit die emotionale Seite der Kämpfe zu kurz.
Abschnitte in denen Dialog geführt wird und somit auch Emotionen transportiert werden, sind dagegen sehr gut gelungen. Sie verlaufen logisch und verwenden keine modernen oder umgangssprachlichen Ausdrücke.

Insgesamt hat mir das Buch trotz kleinerer Stolpersteine sehr gut gefallen.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie mit den kaiserlichen Zwillingen und auch bei den Eroberern von Westerin weiter geht. Daher freue ich mich schon auf den zweiten Teil.