Rezension

Italienische Familiengeschichte !

Die langen Tage von Castellamare - Catherine Banner

Die langen Tage von Castellamare
von Catherine Banner

Amedeo Esposito ist ein Findelkind und wird in einem Heim gross.Sein grosser Wunsch , Arzt zu werden ,geht in Erfüllung und nach der Ausbildung verschlägt es ihn auf eine Insel, südöstlich von Sizilien. Auf Castellamare leben ca 1000 Einwohner ohne ärztliche Versorgung und Amedeo wird dort als Arzt angestellt. 
Auf dieser Insel lernt er auch seine Frau Pina kennen und die Beiden werden Eltern von  3 Jungen und einem Mädchen . Gleichzeitig  mit der Geburt ihres ersten Kindes entbindet auch die Comtessa, die auch auf der Insel lebt ,einen kleinen Jungen...und Gerüchten zu folge soll Amedeo  der Vater sein. Die Jahre vergehen, der Krieg , Armut und Erdbeben erschüttern die Insel und die Familie Esposito.

Da ich Familiengeschichten liebe, habe ich mich sehr über dieses Buch gefreut. Und ich muss sagen:Ich wurde im Grossen und Ganzen nicht enttäuscht. Die Beschreibung der Ereignisse auf der Insel und in der Familie Esposito über Jahrzehnte sind sehr eindrücklich und wunderbar beschrieben. Die Autorin hat einen speziellen Schreibstil, der die Figuren sofort ins Herz schliessen lässt. Sehr gute Recherchen hat man gespürt in Dingen wie z.b die rudimentären Mitteln bei damaligen Geburten , Krankheiten oder Behinderungen. Thematisiert werden ebenfalls Kriege und ihre Folgen in der eher ärmlichen Bevölkerung, Politik ,doch auch Familienzusammenhalt ,Liebe und Hass.Immer wieder ist auch der Glaube Thema...doch eher auf eine zurückhaltende und nicht alles überlagernde Art und Weise.
Die Handlung beinhaltet nicht grosse Höhen und Tiefen,es wird die Geschichte der Familie Esposito erzählt. Punkt! 
 Das ist zwar sehr unaufgeregt und authentisch,für mich haben jedoch ein paar grössere Überraschungen gefehlt , die die Langatmigkeit, die ich ab und zu gespürt habe beim Lesen etwas unterbrechen.