Rezension

Jeden Tag, jede Stunde

Jeden Tag, jede Stunde - Natasa Dragnic

Jeden Tag, jede Stunde
von Natasa Dragnic

Bewertet mit 2 Sternen

Richtig einschätzen, was mich bei diesem Roman erwartet konnte ich irgendwie nicht, denn mit dieser Art von Liebesgeschichte, wie sie von diesem Roman erzählt wird, hätte ich nicht gerechnet.

Zunächst sehr auffällig für mich war der Anfang, denn der Roman beginnt mit dem Kapitel 40. Ich kam dann erst auf den Gedanken, dass er eventuell rückwärts verlaufen könnte, was jedoch nicht der Fall war, denn der Roman zieht damit nur einen Teil des Endes vor, was aber wieder um auch seltsam war. Besonders komisch war es zwischen Kapitel 39 und 41, da man im 41. Kapitel schon nicht mehr wusste, was eigentlich davor passiert war, da doch einige Seiten zwischen dem Kapitel 40 und dem Kapitel 41 lagen. Für mich irgendwie ein ziemlich doofes Vorgehen, da man einfach vollkommen aus der Geschichte rauskommt in diesem Augenblick.

Die Geschichte an sich ist sehr poetisch erzählt und in vielen Punkten auch sehr tragisch, wenn man beobachtet, wie das Leben den beiden mitspielt. Jedoch passiert in den einzelnen Abschnitten des Lebens der beiden, die sie getrennt verbringen immer nur sehr wenig, so dass sie teilweise doch etwas langatmig werden und man als Leser nur darauf wartet, dass diese Passagen schnell vorbei sind, da sie zumindest mich gelangweilt haben. Jedoch wurde es mit den Passagen, in denen sie sich wiedertreffen nicht wirklich viel besser. Es ist zwar sehr interessant gemacht, dass diese Treffen zu ihrem Beginn immer gleich verlaufen, auch wenn es mir irgendwann zu viel wurde mit den Wiederholungen, aber wirklich viel passiert ist in diesen Abschnitten auch nicht. Man bekommt auch irgendwie den Eindruck einer eher körperlichen Beziehung der beiden.

Über die beiden Hauptcharaktere und ihre wirkliche Persönlichkeiten erfährt man dabei auch weniger als man glauben mag, da sowohl Dora, als auch Luka die meiste Zeit nicht sie selbst zu sein scheinen, da sie immer wieder sehr unzufrieden mit ihrem Leben sind und abwesend sowie abweisend wirken, was es mir sehr schwer gemacht hat den beiden irgendwie näher zu kommen. Von daher konnte ich vieles nicht nachvollziehen und manches Mal habe ich mich auch ehrlich gefragt, wie viel Grips die beiden Charaktere wohl haben, da sie zu viel einfach so als gegeben hinnehmen und die Dinge nicht hinterfragen.

Eben daher zwar ein Buch, das sprachlich auf jeden Fall gut geworden ist und von der Art her mal etwas anderes, was mir aus dieser Perspektive auch gefallen hat, die Geschichte hingegen war nicht wirklich meins und für mich einfach fad und langweilig und trotz manchem Gefühl oft zu körperlich und viel zu wenig Gedanken von den Charakteren zum Leser kamen, um die Geschichte für mich interessant zu machen.