Rezension

Jesus selbst ist die Antwort. Für alles!

Steh auf, mein Kind, und geh! -

Steh auf, mein Kind, und geh!
von Marie Kresbach

Eine sehr bewegende Lebensgeschichte!

Wir befinden uns im Jahr 1994 und ich sah und hörte von dem fürchterlichen Konflikt zwischen Tutsi und Hutu in Ruanda. Doch Afrika war weit weg und irgendwann änderten sich natürlich auch die Nachrichten. Doch dann kam auf wundersame Weise dieses Buch in meine Hände und der Konflikt bekam ein Gesicht. Das Gesicht von Marie, damals 9 Jahre alt, eine Tutsi, die mit ihrer großen und lebendigen Familie in Ruanda auf dem Land lebt. Der Leser wird mit hinein genommen in diesen schrecklichen und so völlig unsinnigen Völkermord, immer wieder in Rückblenden aus Sicht der jungen Marie geschildert.

Innerhalb weniger Wochen werden über eine Million Menschen ermordet, einfach weil sie dem "falschen" Stamm angehören und dieses Unglück ereilt Marie mit ihrer Familie im April 1994, vor genau 30 Jahren. Sie muss miterleben, wie ihre Mutter und ihre Schwestern ermordet werden, ist von jetzt auf gleich auf sich alleine gestellt und weiß in diesem ganzen Inferno nicht, was sie tun soll. Da hört sie unvermittelt eine leise Stimme, die ihr ganz genau sagt, was sie als nächstes tun soll. Marie versteht es nicht, doch sie hört auf diese Stimme und gelangt durch eine mehr als wundersame Fügung die Flucht vor den Schlächtern. Eine Flucht, die sie bis nach Deutschland führt, wo eine ihrer großen Schwestern verheiratet ist.

Schwer traumatisiert gelingt es dem jungen Mädchen dennoch in dem fremden Land sich einzuleben und sie wächst zu einer sehr schönen und nach außen hin sehr selbstbewussten jungen Frau heran. Doch die fürchterlichen Ereignisse, die miterleben und mit ansehen musste, haben tiefe Wunden in ihrer Seele hinterlassen, die sie jedoch ganz fest verschlossen hält. Somit bleibt die Verwundung, sie eitert und ihre innere Verbitterung wächst. Und wie durch ein weiteres Wunder hört Marie wieder die gleiche Stimme, wie sie sie mit neun Jahren in dem schrecklichen Inferno in Ruanda vernommen hat. Es ist die Stimme Gottes und auch diesmal führt er sie in die Freiheit, nicht wieder in ein anderes Land, sondern in eine innere Freiheit durch Heilung und Vergebung und diese Stimme hat das letzte Wort im Leben von Marie.

Ich habe diese bewegende Geschichte in einem Rutsch durchgelesen, weil sie mich so gefesselt hat, das furchtbare Leid, das damals über einen ganzen Volksstamm eingebrochen ist, die furchtbare und sinnlose Zerstörung einer Welt, die vormals lebendig und fröhlich war, die Fragen, die ein solches Leid aufwerfen und auch das Staunen darüber, dass Gott den Einzelnen sieht und ihn nicht im Stich lässt, dass er ihn auf behutsame und doch bestimmte Weise in Freiheit und Sicherheit führt und ER die Menschen, trotz vieler unbeantworteter Fragen, nie im Stich lässt. Marie findet in Jesus die Antwort. Für alles! Das hat mich sehr bewegt und das wünsche ich mir auch und allen, die dieses bewegende Buch lesen!