Rezension

Jugend und Freundschaft in der DDR

Die Freiheit so nah -

Die Freiheit so nah
von A. A. Kästner

Bewertet mit 5 Sternen

Angélique Kästner erzählt in ihrem Roman nach wahren Begebenheiten die Geschichte von Kay. Kay ist einer der acht Jugendlichen in der Clique. Beginnend nach einem kurzen Prolog, der die besondere Freundschaft verdeutlicht, springt die Autorin in das Jahr 2016, in dem sich fast alle wieder treffen. Der Anlass ist ein trauriger, eine Beerdigung. In Rückblicken werden besondere Ereignisse und Begebenheiten berichtet.

Sehr bildhaft beschreibt Angélique Kästner die Treffen der Jugendlichen, bei denen viel Alkohol fließt. Die Freunde vertrauen einander und stehen füreinander ein. Sie teilen ihre Wünsche, Träume und Sehnsüchte. Mit zunehmendem Alter werden die Mitglieder der Clique kritischer. Sie erkennen die Enge des Systems, die ihre Möglichkeiten einschränkt und viele ihrer Träume scheitern lässt. Kay weiß sicher, dass er zur See fahren möchte. Er hat es seinem Vater versprochen und tut alles, um seinen Traum zu verwirklichen. Dann wird der Erste aus der Clique wegen versuchter Republikflucht verhaftet, weitere Festnahmen folgen. Kay darf seine Ausbildung nicht beenden und hangelt sich durch, bis er keine Perspektive für sich mehr sehen kann.

Die Mitglieder der Clique und ihr Umfeld werden authentisch und lebendig beschrieben. Wechselnde Perspektiven und Zeitsprünge machen die Geschichte spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die sehr persönlichen Erinnerungen machen diesen Roman zu etwas Besonderem.

Einige Fotos vervollständigen das Bild sehr gut.

Fazit: eine Empfehlung für alle, die mehr über das Leben in der DDR in den 80er Jahren erfahren möchten.