Rezension

** Karin Slaughter in Bestform **

Letzte Worte - Karin Slaughter

Letzte Worte
von Karin Slaughter

Bewertet mit 5 Sternen

Was ich sofort vorweg nehmen kann: Ich war ununterbrochen gebannt von diesem Thriller, las ihn sehr gerne und ziehe das Fazit, dass mir dieses Buch richtig gut gefallen hat! Aber eins nach dem anderen…

Die Story in „Letzte Worte“ beginnt mit einem bekannten Gesicht – nämlich mit der Agentin Lena Adams. Diese ist fest entschlossen, ihren Job in wenigen Tagen hinzuschmeißen, denn seit dem Tod ihres Ex-Partners Jeffrey Tolliver, für den dessen Frau Sara Linton Lena verantwortlich macht, ist nichts mehr so, wie es einmal war. Ein Neuanfang muss her, doch dann taucht eine Tote an einem See auf und Lena wird hinzu gezogen. Auf den ersten Blick sieht alles nach einem Selbstmord aus, doch bei genauerem Hinsehen wird schnell klar, dass es sich hierbei um einen Mordfall handelt. Ein Verdächtiger ist ebenfalls augenscheinlich schnell gefasst: Der geistig unterentwickelte Thommy. Dieser legt sogar ein Geständnis ab, bringt sich aber kurze Zeit später mit der Beteuerung, dass er diese Tat nicht begangen hat, um. Spätestens als eine zweite Leiche gefunden wird, ist klar, dass Thommy nicht der Mörder gewesen sein kann – denn beide Morde tragen die gleiche Handschrift.

Sara Linton, die zufällig in der Stadt ist, bekommt von diesem Fall mit, bzw. wird als ehemalige Kinderärztin von Thommy zu diesem Fall hinzugezogen. Die schuldige in diesem Wirrwarr ist für sie schnell gefunden: Lena Adams, die ihrer Ansicht nach allem und jedem Übel bringt. Sie ist es auch, die dafür sorgt, dass GBI Agent Will Trent zur objektiven Sachverhaltsaufklärung hinzu gezogen wird. Seine Fähigkeiten und seine Art faszinieren Sara zutiefst und er bringt Dinge ans Tageslicht, die keiner zu ahnen gewagt hätte…plötzlich nimmt der Fall eine ungeahnte Wende…

Während des Lesens hatte ich irgendwie das Gefühl, dass sich die Autorin Karin Slaughter im Vergleich zu den vorherigen Thrillern noch ein Stück weit weiterentwickelt hat. Dieser Thriller beinhaltet natürlich auch recht brutale und blutige Abschnitte, jedoch sind diese recht rar gesät. Vielmehr lebt der Thriller von den Überraschungseffekten und der immer wieder unerwartet ansteigenden Spannungskurve. Auch die Erzählungen über die Ermittlungsarbeit von Will Trent und über die „Beziehung“ zwischen ihm und Sara Linton, empfand ich als sehr interessant.

Schön finde ich, dass Karin Slaughter stets die gleichen Charaktere verwendet, bzw. sich lediglich zwei „Thriller-Reihen“ widmet, diese teilweise aber auch zusammen führt. So wissen treue Leser sofort, bei wem es sich bei den Charakteren handelt und man hat ein gutes Bild von den Personen vor Augen. Gut finde ich ebenfalls, dass sich die Charaktere weiterentwickeln, eine gemeinsame Vergangenheit haben und dass hin und wieder kurz auf vorherige Geschehnisse eingegangen wird. Dies hat natürlich zur Folge, dass es besser wäre, wenn man auch die vorherigen Bücher der Autorin gelesen hätte. Ich würde dies nicht unbedingt als unumgängliche Voraussetzung sehen, aber sinnvoller wäre es schon.

Das Buch „Letzte Worte“ wurde für mich zu keinem Zeitpunkt langatmig oder gar langweilig, sondern ich war regelrecht gefesselt von diesem Thriller. Die Seitenstärke mit knapp über 500 Seiten ist meiner Meinung nach auch perfekt getroffen worden, denn es wurde weder irgendetwas in die Länge gezogen, noch schnell abgehakt.

Alles in allem würde ich mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass „Letzte Worte“ einer der besten Thriller ist, den Karin Slaughter je veröffentlich hat. Da ich alle bisherigen Bücher von ihr gelesen habe, denke ich, dass ich mir hierüber ein recht gutes Bild machen kann. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mich viele Thriller von ihr so sehr begeistert haben, wie dieses (wobei es bis auf eine kleine Ausnahme auch keine schlechten Werke von ihr gab, wie ich finde).

Ehrlich gesagt bin ich schon jetzt gespannt, wann Karin Slaughter ihr nächstes Werk veröffentlichen wird. Kaufen werde ich es definitiv.