Rezension

Und es kommt anders als man glaubt

Letzte Worte - Karin Slaughter

Letzte Worte
von Karin Slaughter

INHALT

Die Wahrheit stirbt zuerst ...Ein totes Mädchen am See. Ein gefälschter Abschiedsbrief. Der vermeintliche Mörder ist schnell gefasst. Er gesteht – und bringt sich dann in seiner Zelle um. Zuvor jedoch schreibt er mit seinem Blut an die Zellenwand: »Ich war’s nicht.« Als Sara Linton davon erfährt, ist sie außer sich. Die Polizistin Lena Adams muss den geistig behinderten Jungen zu dem falschen Geständnis und in den Selbstmord getrieben haben. Sara Linton will Lena ein für alle Mal aus dem Verkehr ziehen und bittet den GBI-Ermittler Will Trent um Hilfe.Jeff Tollivers Expartnerin Lena Adams im Kreuzfeuer. 

MEINE MEINUNG

Dies war mein erstes Buch von Karin Slaughter. Ich finde aber viele ihrer Titel total spannend und mag es, wenn es etwas verworren ist.

Ich weiß nicht recht, wie ich einsteigen soll ohne viel von der Handlung zu verraten. Naja, generell erst einmal: Achtung, ab hier gilt Spoilergefahr. Ich kenn mich ja selbst am besten =) 
Sehr störend habe ich die rasende Wut bei Sara empfunden. Vielleicht kann ich es nur einfach nicht nachvollziehen wie es ist, wenn man den geliebten Mann im Einsatz verliert. Als Soldatenfrau hoffe ich, diese Erfahrung nie machen zu müssen. Dennoch glaube ich, dass der Hass nicht nur auf eine Person transportiert werden darf. Ich sollte vielleicht die anderen Romane von Karin noch lesen, damit ich diesen Charakterzug besser verstehen kann, aber ich sehe halt keinen überzeugenden Grund, abgrundtiefen Hass gegen eine Kollegin zu haben, nur weil sie dabei war, als der Mann getötet wurde. Naja, also er wurde ja wegen ihr gerufen, aber trotzdem. Nein, dass erscheint mir dann doch etwas zu übertrieben. Lena ist mir da sympathischer. Sie hat sicher ihre Fehler, aber sie steht auch dazu. Sicher ist sie in manchen Situationen etwas ignorant gewesen, aber sie wirkt nachvollziehbarer als Sara. Der arme Will wird so in diese Konstellation hereingezogen. Er ist mir sehr positiv im Gedächtnis geblieben. Trotz seiner Leseschwäche kämpft er sich wacker durchs Leben und kaum jemand kommt ihm auf die Schliche. Das gefiel mir sehr gut. 
Die Handlung ist schlüssig und der Erzählfluss durchgängig leicht lesbar. Ab und zu wechselt die Perspektive, sodass man „live“ dabei sein kann, als die beiden Opfer ermordet werden. Diese Idee finde ich sehr gut. Denn so endet der Mord mit dem Bewusstsein der Opfer und die Grausamkeit wird nur von Ermittlern nacherzählt. Wenn man Morde aus Sicht der Mörder liest ist es immer noch eine Spur grausamer. Diese Lösung finde ich sehr elegant. 

Ich hatte viel Spaß mit diesem Buch und hab es auch recht schnell durchgelesen. Die Auflösung war mir dann einerseits zu leicht und zu logisch und trotzdem blieben noch viele Fragen zu Lena, Will und Sara offen. Ich hoffe hier auf den nächsten Band von Karin Slaughter.
 

FAZIT

Spannende Handlung, die mich mit ihrer Auflösung dann aber doch nicht zu 100prozent überzeugt hat. Dafür waren leider ein paar Ungereimtheiten dabei und dafür war es dann doch zu einfach. Die Idee ist aber sehr gut und es wird definitiv nicht mein letztes Buch von Karin Slaughter gewesen sein.