Rezension

Kater Ferris sucht seine Mäusediener

Ferris - Ein Kater sieht rot - Irene Zimmermann

Ferris - Ein Kater sieht rot
von Irene Zimmermann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein spannendes Katerabenteuer für junge Leser, mit liebevollen Illustrationen. Aber - braucht der Kater von heute wirklich Diener?

Der dicke Kater Ferris lässt es sich gut gehen: In einer leerstehenden Villa, in deren Keller ein großer Vorrat von Fischkonserven auf den Verzehr wartet, kann er nach Herzenslust futtern und faulenzen. Doch dann verschwinden die beiden Mäuse, die ihm mit ihren scharfen Zähnchen immer die Dosen öffnen. Bald knurrt der Magen und zu allem Übel trifft ein Erpresserbrief ein: Die kleinen Nager wurden entführt!

Im ersten Band dieser Reihe ist die Erfahrung Irene Zimmermanns als Kinderbuchautorin deutlich erkennbar. Durch den frischen und witzigen Schreibstil, angereichert mit der richtigen Dosis Spannung, kann sie in sicherlich einen Großteil ihrer jungen Leserschaft begeistern. Zumal ihr mit Stefanie Jeschke eine Illustratorin zur Seite steht, die mit lockeren, liebevollen Zeichnungen den ansprechenden Gesamteindruck komplettiert.

Vorab werden in kurzen Steckbriefen Eigenschaften, Tätigkeiten und besondere Kennzeichen der wichtigsten Protagonisten vorgestellt. Perfekt zum Nachschlagen, wenn beim Lesen mal etwas erinnert werden soll.

Dass viele der Tiere zu Ferris Personal gehören, ist ein spezielles Merkmal der Geschichte. So fungieren die beiden Mäuse Alice und Marlene als Diener, das hibbelige Eichhörnchen Uwe als Sicherheitsbeauftragter und Waschbär Rüdiger als Hausmeister. Ob es wirklich erstrebenswert ist, ein solches Konstrukt zu entwerfen und zu vermitteln? Ist die Tatsache, dass Ferris im Stall eines Schlosses geboren wurde, Grund genug, anderen die Positionen Untergebener zuzuweisen? Ist das wirklich zeitgemäß?

Ein weiterer Punkt, über den man geteilter Meinung sein kann, ist der Running Gag des stets aufgeregten Eichhörnchens Uwe. dessen Lieblingswort „Katastrophe“ und leidige Eigenart sein Stottern sind. Das zusammen ergibt - richtig, ein unschönes Wort!

Wer über diese Kritikpunkte hinwegsehen kann, findet hier für Kinder ab sechs Jahren einen flotten und unterhaltsamen Auftakt, vermutlich wird die Lektüre für viel Kichern bei den jungen Lesern oder auch Zuhörern sorgen.