Rezension

Kind verschwunden

Narbenherz -

Narbenherz
von Anne Mette Hancock

Bewertet mit 4 Sternen

Der Arzt Jens Bjerre erhält in seiner Praxis einen Anruf von der Schule. Sein zehnjähriger Sohn Lukas ist nicht im Hort angekommen. Gerade aus de Urlaub zurück übernimmt Kommissar Erik Schäfer die Ermittlungen. Es stellt sich heraus, dass der Junge bereits seit dem Morgen nicht mehr gesehen wurde. Noch ist Winter und die Zeit ein Kind zu finden ist nun besonders knapp. Auch die Journalistin Heloise Kaldan, die gerade bei dem Arzt war als der Anruf kam, beginnt zu recherchieren. Eigentlich hat sie etwas ganz anderes im Kopf, auch einen anderen Artikel. Doch die Redaktionsleitung meint, ein verschwundenes Kind bringt einfach die meisten Leser.

 

Zum zweiten Mal ermitteln Kommissar Erik Schäfer und die Journalistin Heloise Kaldan in Kopenhagen. Ist ein Kind nicht auffindbar, sollte es so schnell wie möglich gefunden werden. Schneller noch als ein Erwachsener. Und ausgerechnet Lukas` Verschwinden wurde erst Stunden später entdeckt. Eine Freundin von Heloise kennt den Jungen vom Sehen. Und Heloise und der Kommissar sind gut befreundet. Da sollte sich der Report fast von selbst schreiben. Doch Heloise ist wie blockiert. Auch die Ermittlungen des Kommissars und seines Teams kommen nur langsam voran. Allerdings scheint die Familie Bjerre nicht so eine Bilderbuchfamilie zu sein, wie es zunächst scheint.

 

Zwei intelligente und auch mal um die Ecke denkende Nachforschende, man meint zunächst kaum, dass sich die unterschiedlichen Handlungsstränge durch mehr verbinden können als die persönliche Bekanntschaft von Kaldan und Schäfer. Doch die Autorin hat ein wirklich packendes Szenario geschaffen, mit dem die Lösung quasi von zwei Seiten angegangen wird. Was also zu Beginn wie bei vielen Kriminalromanen etwas behäbig beginnt, wird immer spannender je weiter man liest. Schließlich saugt man den Inhalt der Seiten nur noch auf und man ist überrascht. Zum einen wie es sich fügt, wie scheinbar Nebensächliches wichtig wird. Und mal wieder kommt das dicke Ende zum Schluss. Diese Reihe erfüllt alles was sich das Herz des Krimilesers wünscht.