Rezension

Kinderbanden-Abenteuer

Die wilden Robbins (Band 1) -

Die wilden Robbins (Band 1)
von Nina Weger

Bewertet mit 4 Sternen

Räuberisches Kinderabenteuer, das viele Ähnlichkeiten zu den Rapido-Büchern aufweist.

Cover:

Das Titelbild mit der frechen Kinderbande hat uns sofort angesprochen. Vor allem die Robin Hood-Kappe mit Pfeil war ein pfiffiges Motiv, das neugierig macht.

Inhalt:

Im Musterort Sommerrode ist alles akkurat: Die Straßenverläufe, die Gärten, die Häuser usw. Das ist langweilig, finden die Kinder. So haben sich zwei Kinderbanden gebildet:
"Die wilden Robins" (mit einem "b" wie bei Robin Hood") bestehend aus Rieke, Strick-Liesel, Bretti und manchmal auch Riekes Schwester Minna und dem Hund Murkel. Und auf der anderen Seite "Die Ritter auf Rädern", wie Cosmo, Ari und Kehlani sich auf ihren Fahrrädern nennen. Riekes Bande macht es gerne wie Robin Hood, und sie haben sich im Sommerwood Forest ein Geheimversteck mit Baumhäusern gebaut. Leider beanspruchen die Ritter auf Rädern plötzlich das Gebiet und schon entflammt ein wilder Bandenkampf um das Territorium. Doch als der Bürgermeister Dietmar Drache einen sauberen und sicheren Spielplatz ausgerechnet in dieses Waldgebiet bauen will, sind die Kinder gezwungen, Waffenstillstand zu schließen und sich gegen den Feind zu verbünden.

Mein Eindruck:

»Meinst du, Cosmo rächt sich morgen wieder zurück?«, fragte Minna leise, nachdem Rieke fertig war.
»Ich fürchte, ja«, sagte Rieke.
»Und was machen wir dann?«
Rieke seufzte. »Keine Ahnung. Aber es wäre blöd, wenn wegen der ganzen Rächerei unser schönes Lager kaputtgehen würde.«
»Stimmt«, sagte Minna. »Das wär sehr traurig.«
»Supertraurig«, sagte Rieke. Doch es war auch sehr, sehr schwer, mit dem Rächen wieder aufzuhören. Ohne aufgeben zu müssen. "
[...]
"Leider gab es bei Robin Hood kein Kapitel übers Aufhören, ohne zu verlieren." (E-Book S. 45)

Wir kannten und mochten bisher die Geschichten über den Räuber Rapido und hatten eigentlich gehofft, dass es endlich eine Fortsetzung dazu gäbe. Doch mit den wilden Robins hat Frau Weger eine neue Reihe geschaffen, bei der wir jedoch den Eindruck hatten, dass sie viele Parallelen zur Rapido-Reihe aufwies.
So geht es auch hier darum, dass die räuberische, "wilde" Kinderwelt im Gegensatz zur sauberen, sicherheitsbedürftigen Erwachsenenwelt steht. Kinder bekämpfen sich erst untereinander mit witzigen, aber nicht immer reinen Methoden und als sie sich schließlich gegen den Feind verbünden, kämpfen sie ebenfalls mit raffinierten Methoden.
Die Ideen waren auch hierzu sehr originell und haben uns beim Lesen immer wieder amüsiert, wenngleich teilweise unappetitliche Dinge verwendet wurden, die man im realen Leben nicht lustig findet. Gut gefiel uns, dass hier keine Geschlechterklischees bedient wurden. Und da in beiden Kinderbanden gleichermaßen Jungen und Mädchen vorkommen, eignet sich die Reihe für alle Kinder.
Die Illustrationen sind lustig und anschaulich, nur leider nicht in Farbe. Die Handlung ist spannend und vermittelt gut verpackt wichtige Botschaften zum Thema Freundschaft, Zusammenhalt und zu Naturschutzaspekten.
Insgesamt eine humorvolle, geistreiche Geschichte für Kinder ab 8 zum Vorlesen oder ersten Selberlesen. Wer die Rapido-Bücher kennt und mag, ist mit den Robins auf jeden Fall gut bedient. Wir sind gespannt, wie eine Fortsetzung aussehen wird.

Fazit:

Räuberisches Kinderabenteuer, das viele Ähnlichkeiten zu den Rapido-Büchern aufweist.