Rezension

Kirschsommer

Kirschsommer - Anneke Mohn

Kirschsommer
von Anneke Mohn

Bewertet mit 4 Sternen

In “Kirschsommer” verbringt Jule, nach der Trennung von ihrem Freund, ihren Urlaub auf dem Land; genauer gesagt im Alten Land; denn Jules Oma Mielchen ist beim Obstpflücken von der Leiter gefallen und liegt jetzt mit einem Knochenbruch im Krankenhaus. Da aber zudem ein Pensionsgast erwartet wird, springt Jule kurzerhand ein und kümmert sich in Abwesenheit ihrer Oma um deren Haus und den Garten.

Weil gerade Kirschenzeit ist, kommt Jule so auch das erste Mal in den Genuss, Kirschmarmelade nach Rezept von Mielchen selbst einzukochen und ab diesem Moment, wenn man als Leser Jule praktisch dabei über die Schulter sehen darf, fühlt man sich witzigerweise gleich wieder in seine Kindheit versetzt. Ich persönlich dachte dabei an die unzähligen Gläser, die die weiblichen Mitglieder meiner Familie immer einkochten. Wie viel Spaß es gemacht hat, meinem Vater beim Obstpflücken zu helfen, die lauen Sommerabende im Garten; dabei Wassereis zu schlecken oder als wir Kinder Rhabarberstangen aus dem Garten stibitzten und in Zucker eingetaucht, knabberten. Ach ja… schön war’s! Und damals war ein Sommer auch noch ein richtiger Sommer. ;-) Der Debütroman von Anneke Mohn ist eine schöne Sommergeschichte, die Jules Leben mit all seinen Höhen & Tiefen und ihren Aufenthalt im Alten Land beschreibt. Abgesehen von ein paar vorhersehbaren und leicht kitschigen Passagen hat mich "Kirschsommer" dank des interessanten Plots, der liebenswerten Hauptperson sowie des flüssigen Schreibstils wunderbar unterhalten, weshalb ich entzückende 4 STERNE vergebe.