Rezension

Knochenfund im Neandertal

Das Medaillon - Gina Mayer

Das Medaillon
von Gina Mayer

Bewertet mit 5 Sternen

Gina Mayers Roman spielt in zwei Zeitebenen. Die eine, die Gegenwart – die andere rund um 1850. Der Schauplatz ist jeweils Ebersfeld. Die Stadt in der just um 1850 die Knochen der Neandertaler entdeckt werden. Dieses ausgestorbene Spezies ist, neben den Wünschen und Träumen der Protagonistinnen Nora (Gegenwart), Rosalie und Dorothea (19. Jahrhundert) das verbindende Element.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, erzählt es doch völlig unaufdringlich die Geschichte der Ausgrabungen ohne „oberlehrerhaft“ zu wirken.

Die Charaktere sind recht gut beschrieben. Lediglich Nora, erscheint mir für eine Frau des 20. Jahrhunderts ein wenig farblos. Da wäre doch etwas mehr möglich gewesen. Mir haben die Gestalten aus dem 19. Jahrhundert in ihrer „Gefangenheit“ und dem Ausbruch aus den Konventionen sehr gut gefallen.

Gut beschrieben ist die Lebensweise des 19. Jahrhunderts. Die engstirnige und bigotte Einstellung von einzelnen Mitgliedern und Vorstehern der Glaubensgemeinschaft der „niederländisch-reformierten“ Kirche wirft einen mahnenden Blick auf die religiöse Intoleranz.

Die Handlungsstränge sind gut miteinander verknüpft. Obwohl tragisch, ist das Ende versöhnlich.

560S.