Rezension

Knochenfunde

Die Frau am Kreuz
von Erasmus Herold

Bewertet mit 5 Sternen

Kommissar Clemens Barsch, strafversetzt wegen furchtbarer Ereignisse in einem früheren Fall, hat einiges zu tun. In Gütersloh werden auf einer Baustelle Knochenfunde gemacht. Es handelt sich um Menschenknochen von mehreren Personen und als Grabbeigabe wurde jeweils ein Holzkreuz mit einer gekreuzigten Frau dazugelegt. In Lippstadt ist die Prostituierte Ewa verschwunden. Der Bordellbesitzer Artur Sokolow wird verdächtigt, seine Finger im Spiel zu haben und Barsch ermittelt auch hier, denn er hat die früheren Ereignisse noch nicht ad acta gelegt.

Der Leser weiß sehr schnell, wer für die Toten auf der Baustelle verantwortlich ist. Sein Gefühl bringt Barsch recht schnell in die richtige Richtung, aber es ist nicht so einfach den Nachweis dafür zu erbringen.

In dem anderen Fall spielt Artur sein böses Spiel. Ewa ist vor ihm auf der Flucht und Artur narrt die Polizei.

Am Anfang hatte ich das Gefühl zwei Bücher gleichzeitig zu lesen. Doch nach und nach ergeben sich überraschende Verbindung zwischen zwei sehr unterschiedlichen Handlungssträngen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, erfordert aber Aufmerksamkeit, um den Überblick zu behalten bei den unterschiedlichen Handlungsstränge und verschiedenen Zeitebenen.

Die Protagonisten sind authentisch dargestellt. Kommissar Clemens Barsch ist ein engagierter Polizist und seine Praktikantin Marie ergänzt das Team sehr gut. Artur war mir vom ersten Moment an sehr unsympathisch, doch es stellte sich heraus, dass er noch viel schlimmer ist, als ich erwartet habe.

Ob man Susannes Handlungsweise nachvollziehen und verstehen kann, daran scheiden sich wohl die Geister. Zumindest war ihr Weg bis zum Schluss konsequent.

Eine spannende Geschichte, die bis zum Ende zu fesseln vermag.