Rezension

Komplizierte Ermittlungen

Venezianische Finsternis -

Venezianische Finsternis
von Daniela Gesing

Bewertet mit 5 Sternen

„...Der Einbrecher stieg ohne einen weiteren Blick über sein Opfer und verließ fluchtartig den Laden. Jetzt war es eine Frage der Zeit, ob Francesco überleben würde...“

 

Mit diesen Zeilen ändert der Prolog, der mich logischerweise mit einer Menge an Fragen zurück ließ.

Die Autorin hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet und sorgt für den hohen Spannungsbogen.

Caruso findet Francesco rechtzeitig. Noch ahnt er nicht, dass sein Freund zur falschen Zeit am falschen Ort war. Der Einbruch war nur die eine Seite der Medaille. Dem ging ein grausamer Mord an einem Antiquitätenhändler voraus.

Der Fall landet bei Commissario Luca Brassoni.

 

„...Manchmal hasse ich meinen Job. Es hört nie auf. Du erwischst einen Täter und es kommen zehn neue hinzu...“

 

Brassoni muss zur Zeit auf seinen Kollegen Maurizio Goldini verzichten. Der ist in Elternzeit. Die entscheidende Frage für den Fall dürfte sein: Was war im Tresor des Antiquitätenhändlers? Keiner scheint das zu wissen. Auch seine Familie schweigt.

In Venedig wird allerdings in wenigen Tagen eine Ausstellung für altägyptische Kunst eröffnet. Das war das Hobby des Händlers.

Ab und an darf ich als Leser einen Blick in die Psyche des Täters werfen.

 

„..Wenn alles so lief, wie er es geplant hatte, würde er seine Stadt in Kürze für eine ganze Weile verlassen müssen. Aber alles hatte eben seinen Preis...“

 

Während Brassoni allen möglichen Spuren nachgeht, nutzt Maurizio seine privaten Kontakte zu Elena Frascati, der Kuratorin des Museums, um Informationen zu bekommen. Die Frau hat Angst, aber sie will nicht darüber reden.Gleichzeitig benimmt sich der Sohn des Toten verdächtig. Auch er sagt nicht die Wahrheit.

Währenddessen wartet Caruso am Bett seines Freundes Francesco, dass der aus dem Koma aufwacht. Caruso ist Journalist. Er lässt seine Kontakte spielen, um an Informationen zu kommen.

Die Gespräche mit den unterschiedlichen Personen zeigen, dass der nette Antiquitätenhändler auch seine dunklen Seiten hatte.

Gekonnt verknüpft die Autorin die Ermittlungen mit den Privatleben der Protagonisten. Das macht die Geschichte nicht nur spannend, sondern lebendig.

Es sind viele Kleinigkeiten, über die der Täter zuletzt stolpert.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.