Rezension

Konnte mich leider nicht richtig überzeugen

Das Haus der gefrorenen Träume - Seré Prince Halverson

Das Haus der gefrorenen Träume
von Seré Prince Halverson

Bewertet mit 3 Sternen

Vor zwanzig Jahren hat Kache Winkel seine Eltern und seinen Bruder bei einem Flugzeugabsturz verloren. Damals hat er den abgelegenen Hof der Familie verlassen und seine Tante gebeten, sich darum zu kümmern, dass das Anwesen nicht verwahrlost. Gequält von Trauer und Selbstvorwürfen konnte er sich einfach nicht mehr den Erinnerungen stellen. Seiner Tante ging es allerdings ebenso und deshalb hat auch sie das Anwesen nach dem tragischen Unglück nicht mehr betreten. Als Kache nun auf den Hof zurückkehrt, findet er allerdings keine marode Ruine vor, sondern einen bewirtschafteten Hof, der ziemlich gepflegt wirkt. Nadia, eine junge Frau, die vor zehn Jahren vor ihren eigenen Dämonen fliehen musste, hat sich dort eine neue Heimat gesucht und versteckt sich auf dem Hof vor der Außenwelt. Nun müssen sich beide ihrer Vergangenheit stellen....

Der Roman wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Sowohl Kache, als auch seine Tante Snag und Nadia stehen abwechselnd im Zentrum der Handlung. Sie müssen sich mit ihrer Vergangenheit, und den damit verbundenen Erinnerungen und Ängsten, auseinandersetzen, um den eigenen Weg zu finden. Nach und nach werden dabei Geheimnisse enthüllt, über die sie niemals sprechen konnten und wollten.

Die Charaktere wirken glaubhaft und lebendig. Allerdings bleibt man beim Lesen etwas auf Distanz und beobachtet abwartend das Geschehen. Der Autorin gelingt es mühelos, das harte Leben in der Wildnis Alaskas zu beschreiben. Man hat die entsprechenden Szenen beim Lesen unwillkürlich vor Augen. Das Interesse an der Handlung ist durchgehend vorhanden. Obwohl man leider schnell feststellt, dass dieser Roman recht vorhersehbar ist und kaum Überraschungen bereithält. Deshalb plätschert das Ganze auch ohne große Höhen und Tiefen vor sich hin. Zum Ende hin gibt es eine spannende Szene, die aber dadurch, dass man eigentlich schon lange wusste, dass das passieren wird, kein wirkliches Highlight ist.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans recht gut unterhalten. Nicht weniger, aber leider auch nicht mehr! Obwohl die Charaktere einige Schicksalsschläge mitmachen mussten,  sich im Laufe des Romans weiterentwickeln und schließlich ihrer Vergangenheit stellen, konnten sie mich nicht richtig überzeugen. Ich habe sie eher distanziert betrachtet und konnte deshalb keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen. Wahrscheinlich hat mich die Handlung deshalb auch nicht berührt. Ich konnte zwar alles nachvollziehen und es gab durchaus Ereignisse, die mich zum Nachdenken angeregt haben, doch mitgefiebert und gelitten habe ich leider keinen Moment. Außerdem wirkte das Geschehen auf mich sehr vorhersehbar und wenig überraschend. Deshalb hält sich meine Begeisterung leider auch in Grenzen. Auf meiner persönlichen Leseskala bewerte ich das Buch deshalb  mit drei von fünf Bewertungssternchen.