Rezension

Konnte mich nicht begeistern

Die Fälscherin - Julia Freidank

Die Fälscherin
von Julia Freidank

Bewertet mit 3 Sternen

Blanka  von Burgrain begleitet ihren Vater und Bruder auf einem Kreuzzug nach Jerusalem. Dort erkrankt sie am Aussatz. Nur ihr Lehnsherr, Bischof Otto von Freising steht zu ihr und verspricht ihr Heilung. Tatsächlich ist sie drei Jahre später gesund und wieder in der Heimat. Otto zum Dank ist sie in ein Kloster eingetreten, aber zunächst nur Laienschwester.

Als ihr Vater am Aussatz erkrankt und Burgrain in Gefahr gerät, Ottos Erbfeind, Otto von Wittelsbach, in die Hände zu fallen, beschließt sie zu heiraten um dadurch das Lehen zu sichern. Allerdings gehört ihre Liebe nicht ihrem Ehemann sondern Ortolf, einem Gefolgsmann des Wittelsbachers. Die Liebesgeschichte erinnerte mich an Romeo und Julia.

Für Otto erschafft sie außerdem gefälschte Urkunden um ihm seine Länderreien zu sichern, hinter denen auch der Wittelsbacher her ist. Das und die Leibe zu Ortolf, bringt sie bald in große Gefahr.

Ich liebe normalerweise gut recherchierte historische Romane. Dieser konnte mich leider nicht so recht begeistern. Ich fand keinen rechten Zugang zu den Figuren, die Geschichte erschien mir oft zu sprunghaft und es fehlte öfter an Tiefgang. Tatsächlich war ich immer mehr gelangweilt.

Da die Geschichte aber unstrittig gut recherchiert ist, etliche historische Persönlichkeiten auftreten und siemit Zitaten aus Minneliedern u. ä. gespickt ist, zudem ein Personenverzeichnis und ein gutes Nachwort enthält, in dem Julia Freidank über die Hintergründe der Geschichte schreibt, vergebe ich drei Sterne. Wer sich für das deutsche Mittelalter interessiert, kann getrost einen Blick riskieren. Wer aber umfang- und emotionsreiche historische Romane á la Rebecca Gable oder Diana Gabaldon liebt, wird enttäuscht werden.