Rezension

Konnte mich nicht fesseln...

Es muss wohl an dir liegen
von Mhairi McFarlane

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt

Delia beschließt nach 10 Jahren ihrem Freund einen Heiratsantrag zu machen, doch Paul reagiert nicht so begeistert wie erwartet. Als er ihr dann versehentlich die SMS schickt, die für seine Affäre gedacht war, bricht Delias Welt zusammen und sie flüchtet zu ihrer Freundin nach London.

 

Sprache

Die Geschichte lässt sich locker leicht lesen und die Ausgangssituation fand ich wirklich spannend. Denn wie geht man damit um, wenn man den Partner plötzlich nicht mehr zu kennen scheint? Wenn das Vertrauen zerbricht? Wenn man jede Handlung plötzlich aus einem anderen Blickwinkel betrachtet? Gibt es überhaupt ein Zurück? Kann man irgendwann wieder vertrauen? 

Leider zieht sich die Geschichte für mich aber extrem. Im Mittelteil der Geschichte passiert eigentlich nichts Neues. Für mich hätte die Geschichte auf sehr viel weniger Seiten gekürzt werden können. Denn die Länge führt einfach nicht dazu, dass ich tiefer in die Geschichte eintauchen oder mich besser in die Charaktere einfühlen konnte - nein, es zog sich einfach wie Kaugummi. 

 

Charaktere

Delia ist ein schwieriger Charakter für mich. Bisher hat sie blind vertraut, ihr Leben nur nach Paul ausgerichtet und alles dafür getan, dass ihre Beziehung funktioniert. Doch ohne Paul erkennt sie, dass sie dadurch auch viel von sich selbst aufgegeben hat und trotzdem lässt sie sich auch in London nicht richtig darauf ein. Sie entscheidet sich für einen Job, der sie unglücklich macht. Der dafür sorgt, dass sie lügt und hintergeht. Auch fühlt sie sich in London nicht wirklich wohl, fühlt sich fremd und als würde sie nicht wirklich dazu passen. Sie setzt sich nicht richtig damit auseinander, ob es für Paul und sie eine Zukunft gibt. Sie lenkt sich einfach nur ab. Ich konnte ihr Handeln und ihre Entscheidungen oft einfach nicht nachvollziehen, weil sie naiv und kurzsichtig waren. Das fand ich sehr schade, denn mich hätte wirklich ihr Gedankenprozess interessiert. 

Auch ihre wiederentdeckte Leidenschaft, das Zeichnen eines Comics, nahm für mich zu wenig Platz in der Handlung ein. Da hätte ich mir noch mehr Verknüpfungen mit der eigentlichen Story gewünscht.

Paul versucht wirklich einiges, um Delia zurückzubekommen. Doch er versteht nicht worum es wirklich geht - auf den Partner eingehen, auch mal sich selbst zurücknehmen und etwas nur für den anderen zu tun, ihm Freiräume lassen und Dinge gemeinsam entscheiden.

Dann gibt es noch die Karrierefrau und beste Freundin Freya, die neue Arbeitskollegin Steph, den skrupellosen Chef Kurt, den attraktiven Adam, die gar nicht so schreckliche Geliebte Celine, den Computerfreak Joe, den Nerdbruder Ralph... alles interessante Charaktere, die sehr viel logischer handeln als Delia.

 

Fazit

Für mich gab es einfach zu viele Längen in dieser Geschichte, eine Protagonistin in die ich mich nicht hineinversetzen und deren Handeln ich nicht nachvollziehen konnte und eine dahinplätschernde Story. Deshalb für mich leider ein Reinfall.