Rezension

Konnte nicht ganz überzeugen

Blind - Christine Brand

Blind
von Christine Brand

Bewertet mit 3 Sternen

Der blinde Nathaniel möchte zu einem familiären Anlass ein bestimmtes Hemd anziehen und benutzt die App „be my eyes“, um sich Hilfe bei der Farbwahl zu holen. Die App verbindet Nathaniel mit dem nächsten „Sehenden“, der diesen Anruf entgegennimmt. Dieses Mal ist es Carole und per Handykamera kann sie ihm das gewünschte Hemd „zeigen“. Dann ertönt ein Schrei und plötzlich reißt die Verbindung zu Carole ab. Nathaniel ist sich sicher, dass er soeben Zeuge eines Verbrechens wurde. Völlig aufgewühlt meldet er seinen Verdacht der Polizei, die sein Anliegen nicht ernst nimmt. Im fällt nur eine Person ein, die ihm jetzt noch weiterhelfen kann: die Journalistin Milla Nova, mit der er bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet hat. Doch wo sollen sie ansetzen? Wird Carole vermisst?

Das ansonsten glatte Cover ist, angelehnt an den Inhalt, an jeder Ecke aufgeraut. Das Buch ist sehr gut recherchiert und bietet einen Einblick in das Leben des blinden Nathaniel der versucht, zusammen mit Hündin Alisha die täglichen Herausforderungen zu meistern. Als er vermeintlich Zeuge eines Verbrechens wird und es gilt, andere davon zu überzeugen, stößt er auf Widerstand. Als blinder Mensch verfügt er über eine geschärfte Wahrnehmung der Dinge, nur leider glaubt ihm sein Umfeld nicht. Zudem wird er mit seiner Vergangenheit konfrontiert und muss sich damit auseinandersetzen. Die Geschichte bietet verschiedene Handlungsstränge, die erst einzeln beschrieben werden.

Das Buch ist von der Spannung her durchwachsen und für meinen Geschmack an der einen oder anderen Stelle etwas überzogen. Es gibt Wendungen, jedoch konnte man die Handlungen im Großen und Ganzen vorhersehen. Daher waren sie wenig überraschend und die Spannung mäßig. Letztendlich konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen.