Rezension

Highlight

Blind - Christine Brand

Blind
von Christine Brand

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte beginnt gleich sehr spannend mit dem Telefonat zwischen dem blinden Nathaniel und Carole. Sofort ist man gepackt und liest gespannt weiter. Denn von Beginn an ist Spannung vorhanden, welche sich Seite um Seite weiter steigert. Die gekonnte Erzählweise von Christine Brand unterstützt dies noch, da die Kapitel mit Cliffhanger enden. Aus Sichtweise von Nathaniel verfolgt der Leser, wie er zunächst die Polizei um Hilfe bittet, ihm aber nicht geglaubt wird. Ich hoffe, in der Realität wird man ernst genommen, auch wenn man blind ist, nicht wie hier in diesem Buch. Das war erschreckend. Danach wendet er sich an die befreundete Journalistin Milla. Zusammen suchen die beiden nach Hinweisen, was sich zugetragen und wer Carole etwas angetan haben könnte. Wie es Carole geht, kann der Leser hautnah mitverfolgen. Die verschiedenen Perspektiven ergänzen sich hervorragend, so dass man als Leser ein ziemlich umfassendes Bild bekommt, aber dennoch nicht verraten wird, was passiert ist. Aus den Hinweisen von Nathaniel, Milla und der Polizei stellt man seine eigenen Überlegungen an und bildet Theorien, wobei man sich nie sicher sein kann, dass sie in die richtige Richtung gehen, denn die Autorin schafft es gekonnt, Zweifel zu sähen, dass sich doch alles anders zugetragen haben könnte, als man bis dahin zu wissen glaubt.

Die meisten Figuren sind sympathisch. Man kann sich sehr gut in ihre Lage einfühlen und baut eine Beziehung zu ihnen auf. Sogar die Nebenfiguren gehen in die Tiefe. Nathaniels Blindenhund Alisha schließt man sofort ins Herz. Sein Leben als Blinder wird nicht allumfassend dargestellt, man bekommt aber doch einen guten und authentischen Einblick, wie Blinde alltägliche Dinge bewältigen, über die ein Sehender kaum nachdenken muss.

Fazit

Der hervorragend aufgebaute Kriminalroman mit seinen dreidimensionalen Charakteren fesselt einen komplett.