Rezension

Krähen, Raben und nordische Götter

Call of Crows - Entfesselt - G. A. Aiken

Call of Crows - Entfesselt
von G. A. Aiken

Bewertet mit 4 Sternen

Kera Watson ist ein Ex-Marine, die versucht wieder ein normales Leben zu führen. Sie arbeitet in einem kleinen Cafe und hat dabei sowas wie einen Stalker. Einen Mann, der sich nur von ihr bedienen lässt. Sie hat das Gefühl, dass es sich bei ihm ebenfalls um einen Ex-Soldaten handeln könnte und hat Mitgefühl für ihn. Als sie eines Tages in einer Gasse einen Streit schlichten will, wird sie einfach so mit einem Messer erstochen. Anstatt jedoch einfach zu sterben, wacht Kera wieder auf und ihr wird eine zweite Chance angeboten, die sie natürlich annimmt, aber nur unter der Voraussetzung, dass sie ihren Hund Brodie Hawaii mitnehmen darf. 
So findet sie sich wieder in einem Haus voller unorganisierte, verrückter Frauen, die wie sie ermordet wurden, die sich selbst Crows nennen und die auch dem Gott Skuld ihr zweites Leben verdanken. 
Sie erfährt, dass es noch andere Crow Clans gibt, daneben noch die Ravens, die Walküren, die Riesentöter und noch viele mehr. Es fällt ihr schwer, sich der neuen Lebensumstände anzupassen. So eckt sie überall an und macht sich damit nicht nur Freunde. Nur Vig, einer der Ravens erklärt und hilft ihr über die ersten Wochen hinweg.
Meine Meinung:
Wer die Autorin kennt, weiß so ziemlich genau worauf er sich einlässt: Chaotische Figuren, wilde Action und absolut durchgeknallte Frauen. 
In dieser Geschichte wählt sie die nordische Mythologie, um die Figuren wirkungsvoll in Szene zu setzen. 
Als Kera nach ihrer "Wiedererweckung" auf ihre Clanmitglieder trifft, nimmt sie zwar das Geschenk des Lebens ohne viel darüber nachzudenken an, findet sich jedoch schwer zwischen all den verschiedenen Frauen zurecht. Während ihrer Militärzeit war sie es gewohnt, ihr Leben zu organisieren und das vermisst sie jetzt komplett. Leider lassen sie ihre Crow-Schwester ins kalte Wasser springen ohne große Erklärungen imd vor allem ihre Mentorin Erin bemüht sich nicht gerade, ihr die neue Situation näher zu bringen.
Da trifft es sich gut, dass Vig Kera schon zu Lebzeiten ein wenig gestalkt hat. Er stellt sich an ihre Seite und gibt ihr dringend notwendige Informationen. Damit schleicht er sich auch in ihr Herz. Er ist zwar recht wortkarg und rau, aber auch sehr geduldig und einfühlsam. Damit ergeben Kera und Vig ein tolles Paar ab.
Anfangs haben mir die vielen Namen und meine von der Geschichte abweichenden Kenntnisse über die nordische Mythologie Schwierigkeiten gemacht. Die Seiten folgen dennoch nur so dahin und schnell ist man mitten in der Handlung und schüttelt den Kopf über so viel irre Frauen. 
Mein Fazit des ersten Bandes: Durchaus lesenswert, gewöhnungsbedürftig aber mit der Zeit steigt der Wiedererkennungswert und macht schon jetzt Lust auf den zweiten Teil.