Rezension

Krimi meets Romantic Fantasy

Malou. Diebin von Geschichten - Lisa Rosenbecker

Malou. Diebin von Geschichten
von Lisa Rosenbecker

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung

 

**Lass dich nicht deiner Romanideen berauben…**

Jeder weiß, dass der Kuss einer Muse auch aus dem gewöhnlichsten Menschen einen gefeierten Autor machen kann. Doch die wenigsten wissen um die Anti-Musen, wie Malou Winters eine ist. Als Tochter einer Normalsterblichen und einer Romanfigur hat sie von der versteckten Zwischenweltbibliothek aus Zugang zu sämtlichen Londoner Buchwelten, die jemals erdacht und aufgeschrieben wurden. Statt jedoch zu inspirieren, ist es ihre Bestimmung, nicht zu Papier gebrachte Ideen zu finden und zu löschen. Eine Lebensaufgabe, die sie nicht selten frustriert, vor allem da in letzter Zeit etwas mit den Personen, zu denen ihre Aufträge sie führen, nicht zu stimmen scheint. Und dann gerät sie auch noch ins Visier eines nicht unattraktiven jungen Mannes, der gefährlich nah dran ist, ihre wahre Identität zu erraten…

(Quelle und Bildcopyright liegen bei Carlsen Impress)

 

Äußere Erscheinung

 

Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Vor einem hellblauen Hintergrund steht ein Mädchen mit langen, brauen Wellen und einem grünen Kleid mit dem Rücken zur Kamera. Am Coverrand ranken sich grüne und blaue Schnörkel in das Bild. Außerdem schweben geöffnete Bücher um Malou herum.

 

Meine Meinung

 

Ein Buch über eine Anti-Muse, eigentlich ein Gegensatz in sich, aber die Idee hat mich auf der Stelle in ihren Bann gezogen. Und das, obwohl die Protagonistin Ideen angehender Autoren auslöscht. (Ob sie mich auch schon mal besucht hat …)

 

Lisas Schreibstil ist sehr leicht und locker zu lesen. Sie beschreibt die Umgebung mit sehr viel Liebe zum Detail, so dass man sich fast selbst in der ZwiBi wiederfindet und Malou auf ihrem Abendteuer begleitet. Sie erzählt die Geschichte aus der Sicht von Malou, was einerseits die Sympathiepunkte für die Protagonistin steigen lässt, weil man sich in sie hineinversetzen kann und andererseits dafür sorgt, dass man eine Menge zu schmunzeln hat.

 

In dem Buch geht es um Malou, eine Anti-Muse, also die Tochter von einer Menschenfrau und einem Antagonisten. Im Auftrag der Musenagentur zieht Malou regelmäßig los, um angehende Autoren ihrer Ideen, die sowieso zum Scheitern verurteilt waren, zu berauben, aber dann fängt auf einmal jemand an, ihre Aufträge zu ermorden, bevor Malou sie küssen kann. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, ist Malou auf einmal die Verdächtige von Scotland Yard und dem jungen Inspektor Landsbury. Jetzt liegt es an Malou, herauszufinden, wer diese Menschen umbringt und was das alles mit ihr zu tun hat.

 

Obwohl die Romantik, die ich bei Impress-Büchern so liebe, bis zum Ende eine eher unwichtige Rolle einnimmt, so bringt mich das Buch doch mehr als einmal zum Seufzen. Malou und Landsbury, wie sie sich anfänglich kaum verstehen, ist es doch schön anzusehen, wie sie sich immer näher kommen. Da geht mein Romantiker-Herz auf.

 

Aber auch für Spannung ist gesorgt. Romantic Fantasy ist hier vermischt mit einem Krimi der Extraklasse. Bis zum Ende ist nicht klar, wer denn nun hinter den Morden steckt und dieses kleine Detail lässt einen auf den letzten Seiten wirklich noch einmal den Atem anhalten.

 

Malou, unsere Kaffee-liebende Anti-Muse, lockert die Handlung doch ungemein auf. Egal, wie der Ernst der Lage ist, Malou schafft es immer wieder, den Leser zum Lachen zu bringen. Und wenn es nur ein Spruch über Landsburys widerlichen Instant-Kaffee ist. Sie ist eine unglaublich sympathische Protagonistin, die obwohl sie eigentlich Ideen auslöscht, selbst Literaturwissenschaften studiert und schon darüber nachgedacht hat, selbst ein Buch zu schreiben. Wenn das mal nicht ein Oxymoron ist, aber Malou wusste schließlich nicht immer, dass sie eine Anti-Muse ist. Tatsache ist bloß, ich hab sie wahnsinnig lieb gewonnen. Sie und ihre Katze, Sheldon, die einen mehr als einmal zum Schmunzeln oder auch zum Auflachen bringt, denn Sheldon hat eine ganz eigene Persönlichkeit. Er ist die Art von Kater, die sich noch gerne durch die Gegend tragen lässt, quasi immer Hunger hat und Fremden nur sehr skeptisch gegenüber steht.

 

Und noch ein paar abschließende Worte zum Ende der Geschichte: Ohne zu spoilern, kann ich bloß sagen: Was für einen runden und schönen Abschluss hat Lisa denn hier gezaubert? Lange nicht mehr ein so perfektes Ende lesen dürfen. Danke dafür, Lisa.

 

Fazit

 

Malou – Diebin von Geschichten ist ein sehr unterhaltsamer Roman, der mich zum Lachen gebracht hat und mich den Atem hat anhalten lassen. Krimi meets Romantic Fantasy. Einfach nur Top!

 

Bewertung

 

5/5